Jubiläumsfeierlichkeiten werden wohl auf 2021 verschoben
Festwochenende und weitere Veranstaltungen fallen in diesem Jahr Corona zum Opfer
EMMINGEN-LIPTINGEN - 2020 hätte in Emmingen eigentlich das ganze Jahr über gefeiert werden sollen. Schließlich ist der Ort vor 1200 Jahren das erste Mal urkundlich erwähnt worden. Doch wegen Corona kommt nun alles anders als geplant.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung, die wieder virtuell stattfand, zeigte sich, dass das Thema Veranstaltungen ein sehr emotionales ist und seitens der Gemeinderäte Gesprächsbedarf bestand. Verwaltung und Gremium sind sich letztlich weitestgehend einig geworden. Auch wenn noch nicht alle Punkte abschließend geklärt wurden.
Dieses Jahr sind im Veranstaltungskalender der Gemeinde Emmingen-Liptingen zahlreiche Termine vermerkt. Viele von ihnen stehen in direkter Verbindung zum Jubiläumsjahr. Vorträge, Exkursionen, das Jubiläumswochenende im Juli, der Auftritt des Comedy-Duos „Dui do on de Sell: Alles, was noch vor der Sommerpause stattfinde, wird nun abgesagt. „Wie es weiter geht, muss man abwarten. Ich möchte noch nicht alles bis Ende des Jahres absagen“, erklärte Bürgermeister Joachim Löffler eingangs.
Neben den Veranstaltungen drohen aber auch das Kinderferienprogramm und die Ferienbetreuung auszufallen. „Das wird nicht funktionieren können“, prognostizierte Löffler aufgrund der momentanen Lage. Löffler appellierte vor der Diskussion, mit Bedacht an die Sache heranzugehen und daher noch keine Ausweichtermine festzumachen.
„Ich möchte nicht zu einer desaströsen Terminlage im kommenden Jahr beitragen.“Einzig die Ernennung von Kurt Breinlinger und Josef Keller zu Ehrenbürgern solle „in einem kleinen Rahmen“, sprich mit Familie und Listenführer des Gemeinderats, stattfinden. „Alles andere sprengt sicher den Rahmen, das können wir nicht verantworten“, so Löffler. Die Räte waren sich einig, den Ehrungsabend auf jeden Fall in kleiner Form umzusetzen. Mehr Gesprächsbedarf bot der Umgang mit den weiteren Veranstaltungen.
„Dass man Veranstaltungen bis zur Sommerpause absagen muss, ist ja klar. Sieht man es aber realistisch, wird man auch nach der Sommerpause nichts machen können“, sagte Werner Diener. Deshalb sprach er sich dafür aus, die Jubiläums-Veranstaltungen des gesamten Jahres ebenso wie Olympia und die Europameisterschaft zu verschieben. „Das gäbe auch Planungssicherheit, statt weiterer Fragezeichen für den Herbst. Deshalb plädiere ich dafür, die Termine auf 2021 zu verschieben, aber alles so beizubehalten, wie es geplant war.“Auch Martina Auchter und Thomas Goes sprachen sich dafür aus, alles zu verschieben, „um Ruhe reinzubingen“, wie Goes kommentierte.
Löffler bat daraufhin, noch zwei Sitzungen abzuwarten und mit den Beteiligten zu sprechen, bis eine endgültige Entscheidung getroffen werde. „Das ein oder andere kann man vielleicht trotz Corona machen“, so Löffler, der als Beispiele die Lasershow und insbesondere den Gottesdienst mit Erzbischof Stephan Burger nannte. Denn fraglich sei, ob dieser 2021 nochmal kommen werde. Diener entgegnete: „Je eher wir dran sind, desto eher können wir das in ganzer Größe machen.“
Richard Gnirß, der in die Planungen des Jubiläumswochenendes eingebunden ist, berichtete, dass der Termin mit „Dui do on de Sell“auf den 24. Juni 2021 verschoben werden kann. In der Whatsapp-Gruppe, in der Vertreter aller beteiligten Vereine seien, habe er bereits abgefragt, wie die Tendenz aussehe. „Bis auf einen waren alle dafür, das Jubiläumsfest um ein Jahr zu verschieben. Papis Pumpels habe ich bereits angefragt“, berichtete Gnirß.
Schließlich einigten sich Löffler und die Räte darauf, einen Sondertermin einzuberufen, um die Veranstaltungslage final zu klären. Wesentliche Veranstaltungen sollen aber ins nächste Jahr geschoben werden. Wo sich Löffler noch schwer tue, sei beim Besuch des Erzbischofs. Klar sei, dass die Jubiläumsglocke auf jeden Fall in diesem Jahr gegossen und am 4. Advent dieses Jahres zum ersten Mal läuten werde, erklärte er. Er wolle sich nun mit Pfarrer Ewald Billharz in Verbindung setzen.
Abseits der Jubiläumsveranstaltungen wollte Jennifer Störk wissen, ob seitens der Verwaltung die Absage des Sommerprogramms und der Ferienbetreuung für die Kinder nicht noch einmal überdacht oder nicht zumindest bis zum 3. Mai verschoben werden könne. „Da muss ich schon schlucken, die Situation macht den Familien ohnehin schwer zu schaffen“, so Störk. Im Zuge dessen wurde auch über eine Art Notfallprogramm, oder wie Störk sagte „zumindest ein paar Zuckerle für Eltern und Kinder“, diskutiert. Das sei organisatorisch allerdings nicht realistisch, wie Löffler erklärte. Er willigte ein, noch bis zum 3. Mai abzuwarten und zu sehen, wie sich die Lage entwickle. „Aber wenn sich die Lage nicht verbessert, macht das keinen Sinn. Dann würde ich es absagen wollen.“
Einig wurden sich Löffler und die Räte, einen Abend einzurichten, an dem Kurt Breinlinger und Josef Keller die Urkunden zur Ernennung zu Ehrenbürgern übergeben werden – unter Einhaltung der Hygiene- sowie Abstandsregelungen, wie Löffler betonte. In einer außerordentlichen Sitzung am 18. Mai soll zudem alles klar gemacht werden, was die Jubiläumsfeierlichkeiten sowie den Besuch des Erzbischofs angehe. „Ob wir alles in 2021 unterbringen können, bleibt offen“, so Löffler. Die Tendenz gehe hin zu einem Ersatzjubiläumsjahr, das in einem etwas kleineren Rahmen stattfinden werde. „Endgültige Klarheit haben wir dann in drei Wochen.“