Dritter Test soll mehr Gewissheit bringen
Weiter Unklarheit um Corona-Ausbruch im Seniorenzentrum Bethel - Todesfall
TROSSINGEN (pm/ls) - Nachdem derzeit Unklarheit über den vermeintlichen Corona-Ausbruch im Seniorenzentrum Bethel herrscht, soll ein dritter Test nun Gewissheit bringen. Das Bethel hatte die erste Testreihe, die 56 infizierte Bewohner und Mitarbeiter ergab, aufgrund einer zweiten Testreihe als falsch deklariert. Das betroffene Labor wies eine mögliche Schuld von sich.
Nach den widersprüchlichen Ergebnissen der ersten und der zweiten Testung soll es mit einem Abstand von 14 Tagen eine erneute dritte Testung geben, teilte das Seniorenzentrum mit. Wie es zu den widersprüchlichen Werten der beiden bisherigen Testreihen kam, sei weiterhin unklar. „Beide Male wurden die Abstriche von derselben Ärztin vorgenommen. Beide Testreihen wurden vom selben Labor ausgewertet“, teilt die Einrichtung in einer Pressemitteilung mit.
Das MVZ Labor Ravensburg hatte am vergangenen Donnerstag betont, die „fehlerhaften Messergebnisse“seien nicht im MVZ zustande gekommen. „Der Weg der Laborprobe von der Probennahme bis zum Probeneingang liegt außerhalb unseres Kenntnisbereichs“, so das Labor auf Nachfrage unserer Zeitung. Auch in diesem Zeitabschnitt gebe es Einflussfaktoren, die das Ergebnis beeinflussen können. „Auch deshalb können wir keine Aussage darüber machen, ob ein Patient ,Corona-frei’ ist oder nicht. Es ist korrekt, dass wir in den positiv getesteten Abstrichproben eindeutig Virus-RNA nachweisen konnten sowie in den negativ getesteten Abstrichproben eindeutig keine Virus-RNA nachweisen konnten“, teilt das Labor mit.
In der zweiten Testreihe waren anstatt 56 nur zwei der 65 Personen positiv getestet worden, elf „leicht positiv“. Wie Bethel-Hauptgeschäftsführerin Helene Sleiers mitteilt, ist eine der beiden betreuten Personen, die am 23. April ins Krankenhaus zur Untersuchung kamen und dort positiv getestet worden sind, mittlerweile verstorben. „Zwei weitere Personen, bei denen sich bei unserer Kontrolltestung der Positivbefund bestätigt hat, wurden unverzüglich ins Krankenhaus verlegt. Beide befinden sich in einer gesundheitlich stabilen Verfassung“, sagt sie. Alle anderen Bewohner, die bei der ersten Kompletttestung positiv und danach negativ diagnostiziert worden sind und die noch in der Einrichtung sind, zeigen laut Sleiers keinerlei Symptome und „sind wohlauf“.
Bethel habe das Gesundheitsamt bei Neuigkeiten immer umgehend informiert, so Sleiers weiter, auch die Befunde seien weitergeleitet worden. „Die Einrichtung steht mit dem Gesundheitsamt in ständigem Austausch, folgt seinen Anordnungen und hält sich an die Regelungen, zum Beispiel im Falle einer Positiv-Testung, die Isolierung der betroffenen Bewohner vorzunehmen.“Das Landratsamt hatte vergangenen Donnerstag erklärt, dass solange positive Ergebnisse vorliegen, das Amt daran festhalten werde . Das bedeutet, dass sich der Kreis nach den Ergebnissen der ersten Testreihe richtet.
„Wir alle befinden uns in einem Zustand der Ungewissheit, der sich über alle Ebenen erstreckt“, sagt Helene Sleiers. „Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige und natürlich auch das Personal sind momentan einem Stresstest ausgesetzt und wir hoffen sehr, dass dieser belastende Zustand bald geklärt werden kann.“Bethel tue alles, „um die uns anvertrauten Menschen zu schützen“. Sobald neue Erkenntnisse oder Ergebnisse vorliegen, würde die Öffentlichkeit sofort informiert werden, verspricht die Geschäftsführerin.