Trossinger Zeitung

„Haben das Toilettenp­apier direkt aus dem Lager bekommen“

Maximilian Kaiser vom Roten Kreuz erklärt, wie der DRK-Versorgung­sservice funktionie­rt

-

LANDKREIS TUTTLINGEN (skr) Mit dem Beginn der Corona-Pandemie, hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) für die Bürger des Landkreise­s einen kostenlose­n Versorgung­sdienst eingericht­et. Redakteuri­n Sabine Krauss hat bei Haupt-Organisato­r Maximilian Kaiser nachgefrag­t, wie der Service angenommen wird und welche Wünsche das DRK den Bürgern so alles erfüllt.

Herr Kaiser, wie viele „Kunden“versorgen Sie pro Woche?

Aktuell sind es knapp 30 Familien, die wir betreuen. Für jede von ihnen erledigen wir im Schnitt zwei Einkäufe pro Woche – also kommen pro Woche 60 Einkäufe zusammen.

Wie meistert das DRK so viele Einkäufe?

Die Einkäufe werden von den einzelnen Ortsverein­en übernommen. Ich sammle die Anfragen und leite sie an die jeweiligen Ortsvertre­ter weiter. Wir helfen Familien in Trossingen, Hausen ob Verena, Spaichinge­n, Tuttlingen, Kolbingen und Neuhausen. Es sind Menschen, die entweder in Quarantäne sein müssen oder sich freiwillig in Isolation begeben haben.

Welcher Art von Einkaufswü­nschen erfüllen Sie?

Meistens sind es die Wocheneink­äufe, die wir für die Familien erledigen. Dabei steuern wir meistens einen Discounter und einen Supermarkt an. Auch auf dem Wochenmark­t kaufen wir ein. Es kommt aber auch vor, dass wir ein Päckchen aufgeben, einen Brief zum Rathaus oder zur Bank bringen oder in der Gärtnerei Pflanzen besorgen – je nachdem, was die Familien wünschen. Manchmal bringen wir dabei auf Wunsch auch gleich ein warmes Mittagesse­n vom Metzger mit. Auch beim Bäcker holen wir bestellte Sachen ab.

Einige Dinge sind zur Zeit ja limitiert. Gibt es da Schwierigk­eiten, wenn Sie zum Beispiel mehrere Packungen Nudeln oder Toilettenp­apier auf einmal einkaufen wollen?

Nein, wir kommen ja in der Uniform des Roten Kreuzes. Die Läden reagieren immer ziemlich verständni­svoll, wenn wir viele Dinge auf einmal brauchen. In einem Supermarkt haben wir sogar einmal das Toilettenp­apier direkt aus dem Lager bekommen.

Hat der DRK-Versorgung­sdienst aktuell noch Kapazitäte­n frei?

Ja, wir haben noch Kapazitäte­n. Zumal viele Quarantäne-Patienten mittlerwei­le die Quarantäne abgeschlos­sen haben und wieder selbst einkaufen gehen können. Wer Interesse hat, kann sich einfach bei mir melden. Solange die Corona-Krise andauert, werden wir den Versorgung­sdienst fortführen.

Wie ist die Resonanz auf Ihren Service?

Man muss sagen, dass die Menschen sehr dankbar sind und sich freuen, dass wir das machen. Das haben wir zum Beispiel an Ostern gespürt, als es zum Dank Osterhasen und Schokolade für uns gab. Wenn wir die Einkäufe bringen, klingeln wir und reden vor der Tür oft noch mit den Menschen, das ist auch immer schön.

Beim Versorgung­sdienst des Roten Kreuzes kann man sich telefonisc­h oder per Mail anmelden. Bestellung­en werden täglich von 9 bis 17 Uhr angenommen. Auch Einkaufsli­sten werden abgeholt, diese müssen nach der Anmeldung vor die Haustür gelegt werden.

Kontakt: versorgung­sdienst@drktuttlin­gen.de, Telefon 0151 / 25711547, www.drk-tut.de

 ?? FOTO: PRIVAT ?? Maximilian Kaiser organisier­t den DRK-Versorungs­dienst für den Landkreis Tuttlingen.
FOTO: PRIVAT Maximilian Kaiser organisier­t den DRK-Versorungs­dienst für den Landkreis Tuttlingen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany