Trossinger Zeitung

KLS Martin: Gute Zahlen trotz Corona

Quartalsza­hlen liegen über Vorjahresw­erten – Firma hält an geplanten Investitio­nen fest

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TUTTLINGEN - Die Aussichten sind weiterhin gut. Die Ausbreitun­g des Coronaviru­s hat der Tuttlinger KLS Martin Group bisher kaum zugesetzt. Dennoch versucht das Medizintec­hnikuntern­ehmen, die Kräfte in der Krise zu bündeln.

Seit dem 1. Mai befinden sich alle Unternehme­n der KLS Martin Group im Besitz der Mühlheimer Unternehme­rfamilie Leibinger (wir haben berichtet). Dazu zählt auch die Firma Stuckenbro­ck Medizintec­hnik aus Tuttlingen. Einen maßgeblich­en Anteil am Geschäftsb­etrieb sowie die Anteile an der gemeinsame­n Vertriebsg­esellschaf­t Firma Gebrüder Martin hatte sich das Unternehme­n aus dem Donautal nun gesichert. „Wir sind überzeugt, dass die neue Konstellat­ion das weitere Zusammenwa­chsen der KLS Martin Group fördert“, wird Gesellscha­fter Christian Leibinger in der Pressemitt­eilung zitiert. Vor allem Synergieef­fekte und Vorteile in mehreren Produktber­eichen erhofft man sich durch den Zusammensc­hluss.

Bisher, erklärt Geschäftsf­ührer Michael Martin, habe sich jedes Unternehme­n selbst um die Zulassung

ANZEIGEN zu einem Markt kümmern müssen. Wollte man beispielsw­eise in Brasilien ein Implantat verkaufen, war für die Platten der Firma Leibinger und die Schrauben der Firma Stuckenbro­ck – obwohl beide unter der Dachmarke KLS Martin Group Medizinpro­dukte verkaufen – jeweils eine Zulassung nötig. Das fällt jetzt weg und „ist eine wesentlich­e Erleichter­ung“, betont Martin. Mit nur einer notwendige­n Dokumentat­ion habe man den Zulassungs­aufwand halbiert.

Auch bei der Produktion sowie in der Forschung und Entwicklun­g erhofft man sich neue Potenziale. So soll die Produktion von Platten für Osteosynth­eseprodukt­e der Handchirur­gie besser koordinier­t werden. Bisher habe man in Tuttlingen und in Mühlheim die Teile hergestell­t. „Das kann man aufteilen und mehr von einer Art an einem Standort herstellen“, erklärt der Geschäftsf­ührer, dem auch Kompetenzz­entren für einzelne Bestandtei­le des Produkts vorschwebe­n. Für die Herstellun­g der Zugangsins­trumente, der Schrauben samt Schraubend­reher sowie der Platten könnten Spezialist­en-Gruppen gebildet werden. „Wo die Gruppe angesiedel­t ist, ist erst einmal offen“, erklärt Martin.

Trotz der schlankere­n Prozesse ist ein Stellenabb­au nicht vorgesehen. Der Standort der Firma Stuckenbro­ck in der Tuttlinger Lessingstr­aße wurde genauso wie die Mitarbeite­r übernommen. „Arbeitsplä­tze sind nicht in Gefahr. Trotz Digitalisi­erung und Automatisi­erung ist die KLS Martin Group schön gewachsen. Es ist nicht geplant, Personal abzubauen“, sagt der Geschäftsf­ührer, der sich im vergangene­n Geschäftsj­ahr über ein Plus von zehn Prozent auf 300 Millionen Euro freuen durfte.

Ein ähnlich großes Wachstum ist auch für dieses Jahr geplant. Und die Anzeichen sind, trotz Corona, positiv. „Stand heute hat uns die Ausbreitun­g des Coronaviru­s nur bedingt getroffen“, sagt Martin. Im ersten Quartal habe die Gruppe bei den Kennzahlen über denen des Vorjahres gelegen. Der Auftragsei­ngang sei im Vergleich zum zurücklieg­enden Zeitraum etwas niedriger. „Aber davon lassen wir uns nicht verrückt machen. Wir halten an unseren Investitio­nen fest“, meint Martin. Ein Teil davon dürfte in die Übernahme der Firmen Stuckenbro­ck Medizintec­hnik und Gebrüder Martin geflossen sein.

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FOTO: MATTHIAS JANSEN Trotz Coronakris­e war das erste Quartal für die KLS Martin Group zufriedens­tellend.

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