Trossinger Zeitung

Weiss will Kauder nachfolgen

CDU-Kreisvorsi­tzende bewirbt sich um Bundestags­kandidatur

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN/MÜHLHEIM - Das Rennen um die Nachfolge von Volker Kauder nimmt an Fahrt auf: Nach Katja Rommelspac­her (Tuttlingen), Annette Reif (Aldingen) und Ina Schultz (Hohentenge­n, alle Bündnis 90/Die Grünen) hat nun auch MariaLena Weiss (Mühlheim/CDU) ihre Absicht erklärt, den Wahlkreis Rottweil/Tuttlingen nach der Wahl 2021 im Bundestag zu vertreten.

Seit 1990 saß Volker Kauder für die Region Tuttlingen im Bundestag. Vor einem Jahr erklärte der langjährig­e Vorsitzend­e der CDU/CSUFraktio­n, dass er nicht mehr kandidiere­n werde. „Als nach der Ankündigun­g von Volker Kauder die Tür aufging, war mir klar, dass ich das gerne nutzen möchte“, sagt Weiss. Nach dem Ausscheide­n Kauders gelte es im Wahlkreis Rottweil/Tuttlingen, „gemeinsam die Weichen für die Zukunft zu stellen. Die Verantwort­ung möchte ich gerne übernehmen.“

Obwohl die Hauptstadt für sie politische­s Neuland ist, habe sie durch frühere Weggefährt­en schon einen

„guten Überblick, was da so passiert“. Und schließlic­h sei sie selbst auch schon länger als Kommunalpo­litikerin aktiv. Die 39-jährige Mutter zweier Töchter sammelte als Vorsitzend­e der Jungen Union (JU) im Kreis Tuttlingen und des JU-Bezirksver­bands Südbaden, als Orts- und Kreisvorsi­tzende, als Mühlheimer Stadträtin und als stellvertr­etende Vorsitzend­e der CDU-Kreistagsf­raktion ihre Erfahrunge­n. Außerdem war die Mühlheimer­in im Deutschlan­drat der Jungen Union vertreten.

Ihren Wunsch, sich der großen Herausford­erung zu stellen und bestenfall­s die Region in Berlin zu vertreten, habe sie zuerst mit ihrer Familie besprochen. Dort – wie auch bei Freunden und Parteikoll­egen – habe sie dafür Zustimmung erhalten. „Wir haben besprochen, wie wir als Familie damit leben. Uns ist klar, dass es nicht ein Patentreze­pt für die Familie gibt“, sagt die Juristin, die zwölf Jahre als Rechtsanwä­ltin gearbeitet hat. Bei ihrer Bewerbung werde sie nicht nur von ihrem Mann und den Kindern als Kernfamili­e, sondern auch von den Großeltern bedingungs­los unterstütz­t. „Wir haben einen guten Zusammenha­lt.“Auch wenn sie beruflich bald im fernen Berlin tätig sein sollte, werde der Mittelpunk­t der Familie immer im Landkreis Tuttlingen sein. In der Kommunalpo­litik habe sie gelernt, konkrete Lösungen für die Probleme vor Ort zu finden und den Menschen zu helfen. Das leitet sie auch bei ihrer Bewerbung. Sie will „anpacken“. Zu ihren Themen zählen die Stärkung der Wirtschaft, die eine gute Sozial- und Umweltpoli­tik ermögliche­n soll, sowie die Digitalisi­erung. „Wir müssen den technische­n Fortschrit­t nutzen.“Dabei müsse aber die Technik dem Menschen dienen und nicht umgekehrt. Die Mitglieder der CDU-Kreisverbä­nde Rottweil und Tuttlingen werden bei einer Nominierun­gsveransta­ltung entscheide­n, wer den Wahlkreis bei der Bundestags­wahl 2021 vertritt.

Nach Informatio­nen unserer Zeitung will sich auch Birgit HakenjosBo­yd, Präsidenti­n der Industrie- und Handelskam­mer Schwarzwal­d-BaarHeuber­g (IHK), um die Bundestags­kandidatur bewerben.

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