Kreistag genehmigt Außenanlagen für eine Million Euro
TUTTLINGEN (skr) - Trotz des erwarteten Haushaltsdefizits von rund 13 Millionen Euro in den Kassen des Landkreises im Zuge der Corona-Krise hat der Kreistag am Donnerstag mehr als eine Million Euro für die Gestaltung der Außenanlagen rund um den Erweiterungsbau des Landratsamts locker gemacht. Kritische Stimmen gab es aus Reihen der CDU.
Die Summe von insgesamt 1,05 Millionen Euro teilt sich in zwei Posten: rund 485 000 Euro fallen für den neu anzulegenden Außenbereich rund um das neue Gebäude an. Weitere 565 000 Euro für die Sanierung des bereits bestehenden Innenhofes. Besonders letzteres war es, was bei manchen CDU-Räten auf Kritik stieß. „Wir sind der Meinung, dass das in die jetzige Situation nicht reinpasst“, sagte Fraktionsvorsitzender Markus Hugger mit Blick auf die wirtschaftlichen Einbußen des Kreis-Haushalts. Er regte an, den alten Platz so zu belassen und nur den neuen zu machen. Kreisrats-Kollege Klaus Schellenberg blies ins selbe Horn. Er plädierte dafür, über eine Reparatur des undichten Flachdachs vor dem Eingang nachzudenken, anstatt dieses neu zu machen.
Landrat Bär und der Vertreter des beauftragten Architekturbüros verteidigten die Planungen. Nicht zuletzt durch das schon seit langem marode Wasserbecken im bestehenden Innenhof müsste die Fläche ohnehin saniert werden. „Die Sanierung wäre nur aufgeschoben. Unterm Strich würde es teurer werden, wenn wir es jetzt nicht auf einmal machen“, sagte Bär. Und: Für den falschen Ansatz halte er „wenn wir ein Haus für 35 Millionen Euro hinstellen und dann im Hof das billigste nehmen“, verteidigte er, dass ein Landratsamt auch eine gewisse Außenwirkung habe. Hans-Martin Schwarz (OGL) stimmte ihm zu: „Jetzt alles auf einmal durchziehen, sonst wird es teuer, wenn später wieder eine Baustelle eingerichtet werden muss.“