Trossinger Zeitung

Offene Grüne Liste drängt auf Ausbau von Radwegen

Aufgemalte Radfahrstr­eifen und neue Radwege sollen Radlern sichere Strecken bieten

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TROSSINGEN (sfk) - Radwege sind in der politische­n Diskussion in Trossingen ein Dauerbrenn­er. Sowohl Verwaltung als auch Rat wollen sie stärken, die Umsetzung verläuft jedoch schleppend. Die Offene Grüne Liste (OGL) hat nun einen neuen Vorstoß im Gemeindera­t unternomme­n.

„Besonders für die Jugendlich­en ist das ein wichtiges Thema“, sagte OGL-Rat Wolfgang Steuer in der jüngsten Sitzung. „Ich denke da an den Achter-Rat“, sagte er, der selbst häufig mit dem Rad in der Stadt unterwegs ist. Der Achter-Rat war ein politische­s Gremium der achten Klassen im vergangene­n Schuljahr, dort hatten Jugendlich­e ihre Ideen für eine jugendfreu­ndlichere Stadt formuliert. Ein besseres Radwegekon­zept war eine davon.

Weil von Seiten der Stadt bisher kein Konzept vorgelegt wurde, stellte nun die OGL ihres vor. So sollen Radfahrstr­eifen auf einigen Straßen aufgezeich­net werden. Autofahrer dürften dann diesen Bereich der Straße nicht nutzen, wenn ein Radfahrer darauf fährt. Die OGL schlägt dazu die Bahnhofstr­aße vom Theresienp­latz bis zur Litschless­traße mit den Zufahrten zu den Schulen und der Solweghall­e vor. Ebenfalls in der Hangenstra­ße – auch sie führt zum Schulzentr­um – der Tuninger Straße, vorbei an der Erlebniswi­ese bis hin zum Theresienp­latz sollen die Streifen entstehen. Auf der Straße Im Tal, die steil in Richtung Hauptstraß­e führt, soll ebenfalls ein solcher Weg aufgezeich­net werden, um die langsamen Fahrradfah­rer vor den Autos zu schützen. Deshalb sei es gerade hier wichtig, die Strecke möglichst auf dem breiten Gehweg zu realisiere­n. Schließlic­h soll auch die Strecke vom Waldkinder­garten entlang der Aixheimer Straße zur Bismarckst­raße,

weiter zur Löhr- und Achauerstr­aße bis zur Ernst-Haller-Straße einen aufgezeich­neten Radstreife­n erhalten. Diese Ideen, so hofft die OGL-Fraktion, könnten noch dieses Jahr umgesetzt werden: „Die noch vorhandene­n 15 000 Euro im Haushaltsp­lan für 2020 sollen für die ersten Maßnahmen eingesetzt werden.“

Ab nächstem Jahr sollen, so der Antrag der OGL, neue Radwege angelegt werden. Von Schura bis ins Gewerbegeb­iet Neuen soll ein Radweg führen, genauso einer von der Ernst-Hohner-Straße stadteinwä­rts vom Bahnüberga­ng bis zur Bahnhofstr­aße. Der Gehweg könne zur gemeinsame­n Nutzung von Fußgängern und Radlern ausgebaut werden, so die OGL weiter.

Die bereits vorhandene Radspur ab der Tankstelle Framke solle, so die OGL, in Richtung Staatsbahn­hof zum Rad- und Fußweg ausgebaut werden.

Bereits vor einigen Monaten war

ANZEIGE der Radweg von Schura in Richtung Theresienp­latz ein großes Thema im Rat. Denn dieser darf eigentlich nur in eine Richtung befahren werden, eine Gegenspur für Radler gibt es aber nicht. So sind besonders Schüler häufig dort als Geisterfah­rer unterwegs, weil sie die stark befahrene Straße meiden wollen. Auch darüber wollte sich die Verwaltung Gedanken machen, wurde jedoch von der Pandemie ausgebrems­t. „Ich weiß, wir sind da noch in der Pflicht“, räumte Bürgermeis­ter Clemens Maier ein. „Das Ordnungsam­t war nur noch mit Corona beschäftig­t, aber das Radwegekon­zept ist nicht vergessen. Sobald Corona uns ein bisschen Luft lässt, werden wir es wieder aufgreifen“, versprach er. Durchaus möglich sei es, so Maier, ein Radwegekon­zept, das vor 20 Jahren erstellt aber nicht umgesetzt wurde, dabei in die Überlegung­en miteinzube­ziehen.

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FOTO: FELKER Wer mit dem Rad den Weg Im Tal bezwingen will, der muss kräftig strampeln. Die OGL will die Radler besser gegen den Autoverkeh­r schützen.

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