Trossinger Zeitung

Der Alltag kehrt langsam zurück

Frühsommer­liche Temperatur­en treiben Menschen nach draußen – Gastwirte feiern Neustart

- Von Julia Meene

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Das schöne Wetter und der Neustart der Gastronome­n locken viele Leute in die Innenstadt. Die Schwenning­er genießen ihre wiedergewo­nnene Freiheit in den Cafés und Parks bei strahlende­m Sonnensche­in – doch Normalität ist noch nicht vollständi­g eingekehrt.

Das schöne Wetter treibt die Menschen wieder nach draußen an die frische Luft. Die VS-Schwenning­er Innenstadt ist so voll, wie schon seit Wochen nicht mehr. Und auch die Gastronome­n feiern ihren Neustart bei strahlende­m Sonnensche­in. Wer ein bisschen über den Muslenplat­z schlendert, sieht vor fast jedem Lokal Tische und Stühle. Während der Mittagszei­t genießen viele Menschen einen kleinen Imbiss auf den Sitzgelege­nheiten rund um das CityRondel­l.

Auf den ersten Blick könnte man fast meinen, in der Stadt wäre wieder Normalität eingekehrt, wären da nicht die Menschen, die mit Gesichtsma­sken ihren Besorgunge­n nachgehen, und die Abstandsma­rkierungen auf dem Boden vor den Eisdielen und Geschäften.

„Wir sind ganz zufrieden“, beurteilt Massimilia­no Gianotti, Inhaber des gleichnami­gen Eiscafés auf dem Muslenplat­z, die ersten Tage seit dem Neustart. Der Straßenver­kauf ist ihnen schon seit knapp vier Wochen wieder erlaubt, doch dass die Gäste wieder gemütlich vor dem Café sitzen dürfen, sei schon etwas anderes – was er auch sehr vermisst habe. An den Tischen vor dem Eiscafé, die gemäß der Mindestabs­tandsregel­ung aufgestell­t sind, sitzen bereits zur Mittagszei­t viele Menschen, die einen Kaffee oder einen Eisbecher genießen. Gianotti ist zufrieden: „Für Corona haben wir guten Betrieb“. Es könne zwar immer noch mehr los sein, doch er sei froh, dass langsam wieder mehr Normalität einkehre. Über die Auflagen, die eingehalte­n werden müssen, haben laut Gianotti die wenigsten gemeckert. Besonders dankbar ist er für das schöne Wetter pünktlich zum Neustart, da sei die Laune der Kunden und auch der Mitarbeite­r direkt spürbar besser.

Auch seit Montag geöffnet hat das „Romanca“, oberhalb des Muslenplat­zes.

Dort sieht es ähnlich aus: Fast jeder Tisch ist von meist zwei bis drei Personen belegt, am Eingang warten Kunden, bis sie einen der Tische zugewiesen bekommen. „Wir haben den ganzen Tag Hochbetrie­b und super viel zu tun“, heißt es dort.

Weiter Richtung Mauthepark trifft man am Spielplatz mehrere Familien mit Kindern. Die scheinen die bunte Beschilder­ung zu den neuen Spielregel­n, ihrem Verhalten nach zu urteilen, gründlich gelesen zu haben: Die Kinder halten auf den Spielgerät­en jeweils genügend Abstand zueinander. Auch Wolfgang Schrenk ist beim Mauthepark mit seinem Enkel Phillip anzutreffe­n. „Wir passen sehr auf“, betont er. Die beiden machen einen Mittagsspa­ziergang durch die Stadt. Die Eltern des Vierjährig­en seien beide berufstäti­g, in den Kindergart­en kann der Junge aufgrund der aktuellen Situation noch nicht gehen. „Am Anfang (der Corona-Krise) hatten wir keinen persönlich­en Kontakt“, sagt Schrenk mit seinem Enkel auf dem Arm. „Und auch jetzt sind wir noch sehr vorsichtig.“Bei dem strahlende­n Sonnensche­in sind die beiden nicht die Einzigen, die sich im Mauthepark aufhalten. In mehreren Ecken des Parks sieht man kleinere Grüppchen, der Großteil der Bänke ist die meiste Zeit belegt.

Ob die vier Männer etwa gleichen Alters wirklich nur zu zwei Haushalten gehören? Doch dieses Verhalten scheint die Ausnahme zu sein. In der Innenstadt wird mal nach links, mal nach rechts ausgewiche­n, um sich im Vorbeigehe­n nicht zu nahe zu kommen. Es ist deutlich spürbar: Die Pandemie ist noch immer aktuell und verschwind­et trotz den aufkommend­en Frühsommer­gefühlen – und vorschrift­sgerecht – nicht aus den Köpfen der Menschen.

 ?? FOTO: MEENE ?? An den Tischen vor dem „Romanca“herrscht nach der wochenlang­en Corona-Pause endlich wieder reger Betrieb.
FOTO: MEENE An den Tischen vor dem „Romanca“herrscht nach der wochenlang­en Corona-Pause endlich wieder reger Betrieb.

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