Mutter will dreijährigen Sohn mit Messer töten
Frau will sich in Waldstück bei Balgheim umbringen – Tochter gelingt die Flucht
BALGHEIM - Eine alleinerziehende Mutter hat am Donnerstag in einem Waldstück bei Balgheim versucht, ihren dreijährigen Sohn mit einem Messer zu töten. Die 36-Jährige wollte sich nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei offenbar umbringen und zuvor ihre beiden Kinder töten. Der zwölfjährigen Tochter gelang jedoch die Flucht. Der Junge wurde schwer verletzt, ist jedoch inzwischen außer Lebensgefahr.
Es ist Mittagszeit an Christi Himmelfahrt, als die Frau mit ihren beiden Kindern in das Waldstück südlich von Balgheim geht – das Areal am Zundelberg, nahe der Verschwenderhütte. Laut Polizei hat sie die Absicht, vor einem Suizid ihre beiden Kinder zu töten. Die 36-Jährige hat ein Messer dabei. Als die Tochter bemerkt, was ihre Mutter vor hat, flieht sie. Das Mädchen läuft nach Balgheim, spricht an der Ringzug-Haltestelle einen Passanten an. Der verständigt sofort die Polizei.
Als die Beamten des Spaichinger Polizeireviers gegen 13.30 Uhr in dem Waldstück eintreffen, hat die Frau den Dreijährigen mit dem Messer bereits schwer verletzt. Ein Notarzt versorgt den Jungen vor Ort. Ein Rettungshubschrauber fliegt ihn kurz darauf in eine Unfallklinik.
Auch die ebenfalls verletzte tatverdächtige Mutter wird zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Ihre selbstbeigebrachten Verletzungen sind laut Polizei nicht lebensgefährlich und werden ambulant behandelt. Die Tochter ist unverletzt geblieben.
Die beiden Kinder werden laut Polizei derzeit umfangreich betreut; die weitere Begleitung erfolge in Abstimmung mit den zuständigen Jugendämtern.
Zum Tatmotiv konnte Kriminalhauptkommissar Herbert Storz am Freitag auf Anfrage keine Angaben machen. „Das wäre aus meiner Sicht Spekulation.“Die Familie sei deutscher Staatsangehörigkeit und Herkunft, die beiden Kinder hätten unterschiedliche Väter. Ob Mutter und Kinder aus dem Raum Spaichingen/ Balgheim stammen, konnte Storz nicht sagen.
Die Staatsanwaltschaft Rottweil beantragte beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Rottweil den Erlass eines Untersuchungshaftbefehls gegen die Tatverdächtige. Die Frau wurde in die JVA Rottweil gebracht. Laut Storz erließ der Haftrichter am Freitagmittag einen Haftbefehl wegen des Verdachts des versuchten Totschlags. Die Ermittlungen hat die Kriminalpolizeidirektion Rottweil übernommen.