Die ersten 1000 Lebenstage
In den ersten 1000 Lebenstagen – also während der Schwangerschaft und in den ersten beiden Lebensjahren – lässt sich späteres Übergewicht besonders effektiv verhindern, darin sind sich Experten inzwischen einig.
Wichtige Hinweise darauf stammen aus dem Early-Nutrition-Projekt. Forscher aus 14 Ländern haben sich 2012 zusammengetan, um langfristige Auswirkungen früher Ernährung auf die Gesundheit im späteren Leben zu entschlüsseln.
Hierfür wurden unter anderem Gewicht und Ernährung von mehr als 2000 Schwangeren untersucht. Das Ergebnis: Fetale Überernährung, etwa aufgrund von Übergewicht oder Diabetes der Schwangeren, erhöht das Risiko des Kindes für Adipositas, Insulinresistenz, Diabetes, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Schlaganfall und Asthma.
Deshalb rät Berthold Koletzko, Projektleiter und Leiter der Abteilung für Stoffwechsel und Ernährung am Dr. von Haunerschen Kinderspital der LudwigMaximilians-Universität München, allen Schwangeren: „Essen Sie wenig Zucker, wenig gesättigte Fettsäuren und bewegen Sie sich regelmäßig.“
Nach der Geburt ist die beste Ernährung Muttermilch. Ersatzprodukte versuchen zwar, die Muttermilch nachzuahmen. Sie liefern aber dennoch die 1,1fache Menge an Energie und die 1,5- bis 1,8-fache Menge an Eiweiß. Kuhmilch liefert sogar etwa die dreifache Eiweißmenge. Die Folge: Die Säuglinge wachsen schneller und das wiederum erhöht Koletzko zufolge das Risiko für Adipositas und assoziierte Krankheiten im Erwachsenenalter. (mar)