Zu teuer für das Stadtsäckel
Weil die Kosten für die Rainstraße bei der Ausschreibung weit über dem Limit liegen, hebt die Stadt diese auf
TROSSINGEN (sfk)- Die Sanierung der Rainstraße in Trossingen lässt weiter auf sich warten. Die Stadt hat die Ausschreibung aufgehoben, weil die Kosten davonzulaufen drohten.
„In den letzten 15 Jahren haben wir vielleicht ein Mal eine Ausschreibung aufgehoben. Jetzt ist es in diesem Jahr schon die dritte“, sagte Frank Zepf, Leiter des Trossinger Tiefbauamts in der jüngsten Gemeinderatssitzung. In der Rainstraße sollen Straßen-, Kanal- und Leitungsarbeiten stattfinden. Bei der öffenlichen Ausschreibung hat jedoch nur ein Unternehmen eine Angebot abgegeben und das lag deutlich über den Erwartungen der Stadt. „Im Haushaltsplan 2020 haben wir für Straßenbauarbeiten in der Rainstraße, im Teilbereich zwischen der Uhlandstraße und der Straße Am Rain, Haushaltsmittel in Höhe von 255 000 Euro veranschlagt. Die Angebotssumme für die Straßenbaumaßnahme
liegt ohne Nebenkosten rund 40 Prozent über dem Kostenansatz“, sagte Zepf. Denn die Firma Straßenbau Walter, die als einzige Interesse an dem Auftrag zeigte, rechnete mit rund 356 000 Euro.
Bereits bei der Ausschreibung für die Wilhelmstraße hatte die Stadt die Notbremse gezogen (wir haben berichtet) und diese mit Blick auf die enorme Kostensteigerung aufgehoben. „Auch hier war ein Grund für die Preissteigerung die Entsorgung von belastetem Aushubmaterial“, so Zepf weiter. Ein weiterer Grund ist der Umstand, dass die Tiefbaubranche bislang nicht über einen Auftragsmangel klagen kann. Das zeigt sich auch daran, dass häufig nur sehr wenige Firmen Angebote für Ausschreibungen abgeben.
Bürgermeister Clemens Maier zeigte sich optimistisch, dass die erneute Ausschreibung ein besseres Ergebnis bringen könnte: „Das kann sich lohnen.“Denn wird zum Beispiel den Firmen mehr Zeit für die Umsetzung der Arbeiten gewährt, dann gebe es meist mehr Interessenten als bei einem engen, sehr strikten Zeitplan, so die Stadtverwaltung.