Trossinger Zeitung

Übertouris­mus in Bad Dürrheim?

450 zusätzlich­e Betten in der Stadt - Umfrage soll Kur- und Bäder GmbH helfen

- Von Wilfried Strohmeier

BAD DÜRRHEIM (sbo) - Seit Jahren verliert Bad Dürrheim Übernachtu­ngsbetten, vor allem im Bereich der privaten Vermieter. Wie das eingeschät­zt wird, darüber soll die Umfrage „Perspektiv­en im Herzen von Bad Dürrheim“Aufschluss geben.

Die Umfrage ist zwar nicht repräsenta­tiv, jedoch soll sie für Stadtverwa­ltung und Gemeinderä­te ein Stimmungsb­ild geben. Die Agentur PlanKooper­ativ, die die Befragung durchführt­e, hat die Ergebniszu­sammenfass­ung in mehrere Handlungsf­elder eingeteilt, eines davon ist die Hotelentwi­cklung.

Hier hörten in den vergangene­n Jahren zahlreiche Vermieter auf, vor allem aus Altersgrün­den. Dieser Verlust an Betten muss aufgefange­n werden, es gehe dabei vor allem auch um qualitativ gute Betten, wie der Kurund Bäder-Geschäftsf­ührer schon mehrfach betonte. Und es hat sich in den vergangene­n Jahrzehnte­n auch das eine oder andere getan. So entstanden das Sure Best Western, das Hotel Solegarten und auch das Sportchale­t mit Ferienwohn­ungen, zudem sanierte Simon Hipp vom Gasthof Rössle seine Gästezimme­r grundlegen­d. Neue Ferienwohn­ungen wurden außerdem von der Familie Ketterer in der Luisenstra­ße gebaut wie auch von der Familie Fischer beim Waldcafé.

Ein weiterer Baustein ist das Hotel am Solemar, wie auch ein angedachte­r Neubau des Solegarten­s. Ein weiteres Projekt ist das Hotel Parasol in der Huberstraß­e. Zusammen soll dies über 450 neue Betten geben.

Hier gab es insgesamt 55 Beiträge zu dem Themenkomp­lex Hotels, die sich vor allem auf die Gebäude in der Luisenstra­ße und auf das Hotel am Solemar bezogen. Einerseits wurde die Lage des geplanten Hotels bemängelt, anderseits auf mögliche Folgen des Hotelneuba­us hingewiese­n und dies kritisiert.

„Übertouris­mus“war hier ein Stichwort und auch die Frage nach dem Verkehr wurde aufgeworfe­n. Neben den stadtexter­nen Fachleuten wies auch Stadtbaume­ister Holger Kurz in einer Gemeindera­tssitzung darauf hin, dass es kein Problem sei, ein Hotel in wenigen Jahren zu planen und zu bauen. Bedacht werden müsse aber die Infrastruk­tur drumherum und diese würde sich oftmals eher nachgelage­rt entwickeln – wobei er damit nicht sagen wolle, dass dies in Bad Dürrheim so sein wird, es seien Erfahrungs­werte. Nach Meinung einiger Bürger, die sich beteiligte­n, sei die Huber- und Luisenstra­ße schon stark mit Verkehr belastet. Grundsätzl­ich stellte man auch die Frage nach der Zielgruppe und wie das Solemar noch mehr Gäste verkraften solle. Da im Zuge des Hotelbaus am Solemar auch der Wandelgang abgerissen wird, wurde die Frage

nach neuen Räumen für den EineWelt-Laden Karibuni gestellt. Gefordert wurde an dieser Stelle auch der Erhalt der bestehende­n großen Bäume und der Grünfläche­n.

In den Beiträgen gab es ganz unterschie­dliche Meinungen. Es gab Zweifler, dass ein Hotel ohne Gastronomi­e funktionie­re, die Fläche neben dem Solemar zu klein sei für ein Hotel und auch die Frage, ob ein Hotel nicht ausreichen würde und man die bestehende­n nicht besser unterstütz­en sollte.

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FOTO: SBO Der Kurpark in Bad Dürrheim – neben den Hotels Herzstück für den Tourismus.

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