Bäder warten auf das „Go“vom Land
Für Jahreskarten haben alle Bäder eine Lösung gefunden
SPAICHINGEN/ HEUBERG - Die Freibäder in Baden-Württemberg bleiben für Freizeitsportler mindestens bis zum 5. Juni geschlossen. Bisher gibt es von der Landesregierung noch keine Freigabe. Auf dem Heuberg wappnen sich die Bäder derzeit für eine Wiedereröffnung. Was mit den Jahreskarten der Badegäste passiert, lesen Sie hier.
Klar ist: ein regulärer Badebetrieb komplett ohne Einschränkungen ist in der Badesaison 2020 nicht möglich. Das sagt Christoph Neethen, Pressesprecher des Staatsministeriums in Baden-Württemberg. „Ziel ist es jedoch, ein Kinder- und Familiensommerprogramm zu ermöglichen“, erklärt Neethen.
Das Problem: in Bädern besteht Infektionsgefahr. Die Übertragung über das Wasser, egal ob gechlort oder nicht, spiele bei dieser Entscheidung eine untergeordnete Rolle. Das Infektionsrisko hänge viel mehr vom Raumklima ab. In Schwimmbädern herrsche oft feuchte und warme Luft. „In solchen Umgebungen herrscht daher ein erhöhtes Infektionsrisiko, in Freibädern vor allem in Duschen und Umkleiden“, sagt Neethen.
Momentan erstelle eine interministerielle Arbeitsgruppe ein Konzept zum Bäderbetrieb im Land. Es gehe auch darum, das Übertragungsrisiko zu reduzieren. „Ein entsprechender Vorschlag soll nächste Woche in der Lenkungsgruppe besprochen werden.“
Die Bäder aus der Region warten momentan noch auf das Go des Landes. Das Aldinger Hallenbad hat seine Mitarbeiter mittlerweile in Kurzarbeit geschickt. Das erklärt Iris Stieler, Hauptamtsleiterin der Gemeinde. Das Bad sei im Sommer ohnehin immer geschlossen, damit die Mitarbeiter Urlaub nehmen können. Die Gemeinde hat beschlossen, dass Jahreskarteninhaber den Zeitraum ihrer Jahreskarte verlängern können. So lange, wie das Bad geschlossen sein wird.
Auch im Gosheimer Jurabad wartet man noch auf die Vorgaben des Landes. Während andere Bäder schon in die Sommerpause gehen, will sich die Gemeinde noch alle Möglichkeiten offen halten. In der Zwischenzeit konnte das Bad gesäubert werden. „Wir haben das Wasser rausgelassen, saniert und gereinigt. Das machen wir sonst normalerweise im Sommer“, sagt Markus Conzelmann, Hauptamtsleiter in Gosheim. Kurzarbeit wurde für die Mitarbeiter im Jurabad nicht angemeldet.
Dort arbeiteten nur Minijobber. „Da fallen auch keine Stunden an. Und damit kein Entgeld“, erklärt Conzelmann.
Jahreskarten gibt es in Gosheim nicht. „Wir haben nur 10er Karten“, sagt Conzelmann.
Das Thema Jahreskarte ist auch in Spaichingen kein Problem. „Wir haben bisher noch keine Karte verkauft“, erklärt Gerold Honer. Im Spaichinger Freibad werden momentan noch die technsichen Aussenanlagen gerichtet. „Wir wären dann Anfang Juni so weit“, erklärt Gerold Honer, Sachgebietsleiter im Tiefbau. Sollte die Schließung der Freibäder länger dauern, überlegt sich die Stadt, die Freibad-Mitarbeiter zum Betriebshof zu schicken.
Sollten die Bäder öffnen, werde sich das Bad an die vorgegebenen Hygieneregeln halten.
Im Freibad und im Aquasol in Rottweil hat man ebenfalls die Zeit genutzt, und Arbeiten im Hintergrund erledigt. „Wir haben unsere jährliche Schließwoche nach vorne verschoben“, erklärt Steven Ulrich, Abteilungsleiter Bäder bei der Energieversorgung Rottweil. Im Freibad gibt es jetzt beispielsweise neue Umkleiden und Spinte. Wer in Rottweil eine Jahreskarte hat, bekommt die fehlenden Tage gutgeschrieben.