Wild Wings erhalten DEL-Lizenz
Helios verlängert Namensrecht vorzeitig bis 2028 – Länderspiel bald in Schwenningen?
VILLINGEN-SCHWENNINGEN - Die Wild Wings haben laut ihrem Geschäftsführer Christoph Sandner die Lizenzunterlagen an die DEL fristgerecht abgegeben. Schwenningen werde die Lizenz erhalten. Helios verlängert das Namensrecht für das Eishockey-Stadion.
Am Sonntag war der Stichtag für die Abgabe der Lizenzunterlagen für die kommende Saison in der Deutschen Eishockey Liga in der DELZentrale in Köln. „Klar haben wir die Unterlagen abgegeben“, sagte Sandner auf Anfrage unserer Zeitung. Die DEL hatte freilich im Vorfeld von den Klubs verlangt, dass alle Spieler zunächst einmal auf 25 Prozent ihres Gehaltes verzichten, ansonsten werde es keine Lizenz für den jeweiligen Klub geben.
Lediglich die Fischtown Pinguins Bremerhaven hatten bereits im Vorfeld mitgeteilt, dass bei ihnen alle Spieler mit dem vorläufigen Gehaltsverzicht einverstanden sind. „Vertragsdetails zwischen unserer Mannschaft und uns bleiben intern und werden wir nicht weiter kommunizieren“, erklärte hingegen Sandner. Der Wild-Wings-Geschäftsführer fügte aber auch hinzu: „Sorgen wegen der Lizenz machen wir uns keine.“
Die Fischtown Pinguins bestätigten, dass ihre Profis dem 75/25-Modell der DEL zugestimmt haben. Dieses sieht vor, dass die Spieler in der kommenden Saison vorerst auf 25 Prozent ihrer Gehälter verzichten. Pinguins-Geschäftsführer Hauke Hasselbring sagte, dass bei den Bremerhavener Profis große Einsicht für die Notwendigkeit dieses Gehaltsverzichts herrschte: „Unsere Spieler haben die Situation verstanden.“
Mit dem auf 75 Prozent reduzierten Etat für Spielergehälter hat Hasselbring die Lizenzunterlagen bei der DEL eingereicht, so der Pinguine-Geschäftsführer. Auch die Löwen Frankfurt aus der DEL2 haben ihre Unterlagen für die kommende DELSaison abgeben – für den Fall, dass ein DEL-Klub in der Lizenzierungsphase scheitert. Die Frankfurter haben sich außerdem als Aufsteiger für die Saison 2021/22, wie auch die Kassel Huskies und die Bietigheim Steelers beworben. Das bedeutet, wird Frankfurt, Kassel oder Bietigheim in der kommenden Saison Zweitligameister, würde dieser Klub in die DEL aufsteigen, der DEL-Tabellenletzte in die DEL2 absteigen.
Wie unsere Zeitung erfuhr, können die Verzichtserklärungen der Spieler auf zunächst 25 Prozent ihres Gehaltes auch noch bei der DEL nachgereicht werden. Was bedeutet die „75/25-Prozent-Vereinbarung“? Sie sieht vor, dass die Spieler aller 14 Klubs bei laufendem Spielbetrieb zunächst nur drei Viertel ihres Lohns erhalten. Die Auszahlung des offenen Viertels soll in der DEL-Saison 2020/21 abhängig von den Einnahmen des jeweiligen Klubs sein, bei dem der Spieler unter Vertrag steht. Bewegen sich diese auf dem Niveau des Vorjahres, erhalten die Profis am Saisonende die einbehaltenen 25 Prozent ausbezahlt. Konnte der Klub zum Beispiel nur 90 Prozent erlösen, werden noch 15 der fehlenden 25 Prozent überwiesen. Liegt der Umsatz nur bei 75 Prozent oder darunter, gibt es keine weitere Auszahlung.
Die Firma Helios-Ventilatoren in Schwenningen wird das Namensrecht am Eisstadion, das sie seit 2008 besitzt und das bis 2023 läuft – Helios zahlte dafür 500 000 Euro – vorzeitig verlängern. Das Namensrecht wird bis 2028 verlängert, dafür erhält die Stadt Villingen-Schwenningen beziehungsweise die Kunsteisbahn GmbH erneut eine halbe Million Euro. Geld, das in Corona-Zeiten gerade recht kommt. Allerdings sind die derzeitigen Umbaumaßnahmen an der Helios-Arena von der Stadt auf eine Million Euro gedeckelt worden. Sollten hier Mehrkosten entstehen, was nicht gänzlich auszuschließen ist, müssten dafür möglicherweise die Wild Wings aufkommen.
Die Kosten für die Erweiterung des VIP-Raums und den Bau von Logen trägt hingegen der Wild-WingsTrikotsponsor,
die Firma Karl Storz aus Tuttlingen, mit 1,35 Millionen Euro. Sollte es bis dahin behördlich erlaubt sein, so will die Kunsteisbahn GmbH, die in diesem Jahr erstmals auf Bahn zwei Eis das ganze Jahr über vorhält, ab dem 20. Juni jeweils am Samstagnachmittag allgemeinen Publikumseislauf für die Öffentlichkeit anbieten.
Die Profis der Wild Wings hoffen, dass sie nach Pfingsten auf dem Eis trainieren können. Die Wild Wings möchten bereits in der kommenden Saison in der umgebauten HeliosArena ein Länderspiel durchführen. Sandner: „Wegen eines Länderspiels sind wir schon seit Anfang diesen Jahres mit dem Deutschen Eishockey Bund im Austausch. Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn es in der kommenden Saison klappt. Noch müssen wir aber einige Details absprechen.“Das letzte Länderspiel in Schwenningen fand am 21. April 2010 statt. Deutschland unterlag seinerzeit der Schweiz mit 1:2.