Schüler-Duathlon hätte dieses Jahr 25. Geburtstag gefeiert
Veranstaltung des Gymnasiums muss wegen Corona aussetzen Bisher stand sie nur einmal auf der Kippe
TROSSINGEN - Zum 25. Mal hätte der beliebte Schüler-Duathlon des Gymnasiums in diesem Jahr stattgefunden, doch das Jubiläum muss wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Dabei hat die Veranstaltung im vergangenen Vierteljahrhundert schon Gewitterstürme, im Wald verirrte Schüler und und Teilnehmer auf dem Damenrad erlebt.
Organisatorin Marta Tomanek hatte ursprünglich überlegt, ob sie die Veranstaltung im Herbst nachholen könnte. „Aber zum einen ist noch unklar, wie das nächste Schuljahr ablaufen wird und zum anderen machen auch viele Fünftklässler mit“, sagt sie. „ Wenn sie so ganz neu an der Schule wären und die Strecke nicht kennen, glaube ich, würden sich viele nicht trauen.“Im kommenden Jahr will sie das Jubiläum dann aber gebührend feiern. Termin ist der 12. Mai 2021. „Ich hoffe, dass ein paar Ehemalige Lust haben, mitzumachen. Beim 20-Jährigen war das auch so“, meint sie.
Ins Leben gerufen hat den Duathlon der ehemalige Gymnasiallehrer Friedrich Simon in den 90er-Jahren. Damals leitete er eine Ausdauer-AG an der Schule und nutzte die Projekttage, um einen Triathlon auf die Beine zu stellen. „Danach habe ich mir überlegt, dass man das Schwimmen weglassen könnte“, sagt Simon. „Der Aufwand war einfach zu groß.“Damit war der Duathlon geboren.
Während sich die Teilnehmer in den ersten Jahren hauptsächlich aus der Ausdauer-AG rekrutierten und deren Zahl um die 15 lag, änderte sich das, nachdem Marta Tomanek 1994 die Organisation übernahm und einige neue Ideen einbrachte. Seit die Schüler auch als Team starten können, sich also Lauf- und Radstrecke aufteilen dürfen, sind die Teilnehmerzahlen auf rund 40 Schüler im vergangenen Jahr gestiegen. Die Idee kam ihr, nachdem sie selbst beim Trossinger Duathlon im Team mit Stadtrat Jürgen Vosseler teilgenommen hatte. „Gut zwei Drittel starten als Team“, schätzt Tomanek. „Ab Klasse 9 etwa wollen sie es dann meistens alleine versuchen.“
So groß ist der Zulauf inzwischen, dass Tomanek 2021, wenn das Jubiläum nachgeholt wird, neue Hemden mit Startnummern besorgen muss. „Dafür suche ich noch einen Sponsor“, meint sie.
Friedrich Simon ist jedenfalls begeistert, dass der Duathlon, den er damals ins Leben gerufen hat, noch immer stattfindet. „Das freut mich unheimlich“, betont er. „Die Ideen und Vorstellungen, die Marta Tomanek eingebracht hat, zahlen sich aus.“
Bisher hatte die Veranstaltung jedes Jahr stattfinden können, seit 2014 ist sie immer am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt. Lediglich einmal stand der Duathlon seit seinem Anfang auf der Kippe: Ein ehrgeiziger Schüler wollte seinen eigenen Rekord brechen und erschien dafür mit Rennrad und ohne Sturzhelm. So wollte Simon ihn aus Sicherheitsgründen nicht starten lassen, also erbettelte der Schüler eine Teilnahme außer Konkurrenz auf eigene Verantwortung, bei der seine Zeit gemessen wurde. Simon gab nach, gab dem Schüler allerdings seinen Sturzhelm.
In der zweiten Radrunde kam es dann, wie es mit Rennrad auf dem unebenen Weg kommen musste: Das DRK las den Schüler nach einem Sturz am Eschachhof auf und brachte ihn mit einer schweren Gehirnerschütterung ins Krankenhaus - den Helm hatte er vor dem Start nicht geschlossen. „Zum Glück versicherte er dem Schulleiter, dass er eigenverantwortlich gestartet war“, sagt Simon. „Sonst wäre das der letzte Schüler-Duathlon am Gymnasium gewesen.“
Den Rekord für den Duathlon hält übrigens bis heute ein Schüler, der bereits als Fünftklässler zu Simons Ausdauer-AG stieß und bis zu seinem Abitur jedes Jahr an der Veranstaltung teilnahm. 2012 stellte er den Rekord von unter 40 Minuten für die Strecken auf, der bis heute nicht gebrochen wurde.