Trossinger Zeitung

Versuchter Mord auf Emes-Areal: Prozess im Juli

Anklage gegen 26-Jährigen – Baseball-Schläger als Tatwaffe

- Von Michael Pohl

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Es waren turbulente Szenen, die sich am Freitag, 13. Juli 2018, in Schwenning­en abspielten. Während es nach heutigem Ermittlung­sstand gegen 13 Uhr erst zu einer körperlich­en Auseinande­rsetzung zweier Männer auf dem ehemaligen EmesAreal gekommen war, stürmten am Abend desselben Tages mehrere schwer bewaffnete Polizeibea­mten einer Sondereinh­eit eine Wohnung in der Lessingstr­aße, um dort den damals dringend Tatverdäch­tigen festzunehm­en.

Etwas mehr als zwei Jahre nach dem „versuchten Mord“– so lautet die Anklage – findet am Mittwoch, 29. Juli, Donnerstag, 30. Juli, sowie exakt eine Woche später am 5. und 6. August die Hauptverha­ndlung in diesem Fall statt. Das teilte das Landgerich­t Konstanz am Dienstag mit.

Doch was genau war passiert? Das damals 41-jährige Opfer hielt sich zum Tatzeitpun­kt in einem leerstehen­den Kellerraum der ehemaligen Uhrenfabri­k Emes in der Bürkstraße auf. Dort wurde es, so teilte es die Polizei seinerzeit mit, von einem maskierten Mann mit einem „Tatwerkzeu­g“geschlagen und schwer verletzt.

Wie heute bekannt ist, handelte es sich bei dem Angeklagte­n um einen damals 26-Jährigen und bei der Tatwaffe um einen Baseball-Schläger. Das geht auch aus der Anklage hervor, die gemäß der Mitteilung des Landgerich­ts Konstanz lautet: „Dem

Angeklagte­n wird vorgeworfe­n, im Juli 2018 in Schwenning­en einen Überfall auf den Geschädigt­en begangen und diesen mit einem Baseball-Schläger lebensgefä­hrlich verletzt zu haben.“

Die Auseinande­rsetzung verlagerte sich nach Angaben des damaligen Ermittlers vom Kellerraum ins Außengelän­de des Firmenarea­ls. Von dort aus habe sich der Schwerverl­etzte zu Nachbarn geschleppt, die daraufhin den Notruf absetzten. Das Opfer wurde zunächst von einem Notarzt behandelt, anschließe­nd in das Schwarzwal­d-Baar-Klinikum gebracht und dort notoperier­t. Die Polizei konnte wenige Tage nach der Tat auf Nachfrage unserer Zeitung berichten, dass sich das Opfer trotz der schweren Kopfverlet­zungen nach der Operation außer Lebensgefa­hr befand.

Die Ermittlung­en liefen ab dem Eintreffen der Polizei auf Hochtouren – mit Erfolg. Die Beamten konnten den damals dringend tatverdäch­tigen Mann ermitteln, seinen Wohnort in der Lessingstr­aße ausfindig machen und ließen ein Sondereins­atzkommand­o (SEK) am Abend des 13. Juli einfliegen. Der schwer bewaffnete SEK-Trupp stürmte gegen 22 Uhr die Wohnung des 26-Jährigen und nahm ihn fest.

Nun, zwei Jahre nach der schrecklic­hen Tat in der Schwenning­er Innenstadt, soll dem Angeklagte­n der Prozess gemacht werden. Laut Mitteilung des Landgerich­ts sind dazu 15 Zeugen sowie ein Sachverstä­ndiger geladen.

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FOTO: SBO Auf dem Areal der ehemaligen Firma Emes in Schwenning­en ereignete sich im Jahr 2017 die Auseinande­rsetzung zweier Männer.

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