Skatepark in der Schlüsselwiese wird attraktiver
Gemeinderat stimmt einstimmig den Einbau zweier neuer Geräte zu
SPAICHINGEN - Verbunden mit viel Lob für die Spaichinger Jugendlichen und die Jugendarbeit hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, noch in diesem Jahr die Freizeitanlage Schlüsselwiese mit zwei neuen Geräten aufzuwerten. Im Haushaltsplan stehen dafür 93 000 Euro bereit. Zwei Jugendliche und
Stadtjugendreferentin Antje Wiedmann-Borschein hatten dem Gemeinderat noch einmal die Pläne vorgestellt.
Marlon Frech und Arthur Witt haben in einer Gruppe von etwa 20 jungen Leuten an den intensiven Diskussionen im Vorfeld und an der Planung teilgenommen und erläuterten den Räten die Neuanschaffungen.
Der Skaterpark auf der Schlüsselwiese wird nicht nur von Skateboard-Fahrern benutzt, wie Antje Wiedmann-Bornschein erläuterte, sondern auch von jungen Sportlern mit Scootern (das ist eine kompakte Form des Tretrollers, die auch als Sportgerät dient) und BMX-Fahrern. Die vorgeschlagenen zwei neuen Elemente sind so ausgelegt, dass sie verschiedene Benutzergruppen und Fahrstile ansprechen und sowohl für Anfänger als auch für „Profis“etwas zu bieten haben. Außerdem seien die Geräte aufeinander abgestimmt und „kommunizieren“miteinander, so dass sie sich gegenseitig ergänzen.
Zwei neue Elemente sollen den Skaterpark aufwerten: Eine sogenannte „Bowl“(wörtlich: Schüssel), die fünf verschiedene Nutzungselemente für verschiedene Tricks ineinander vereint, und eine neue Fun Box. Die alte hat einen tiefen Riss, so Wiedmann-Bornschein, und kann wohl nicht mehr an einen anderen Platz versetzt werden. Die Kosten, so Wiedmann-Bornschein, verteilen sich mit 54 000 Euro auf die Bowl und 33 000 Euro für die Fun Box. Dazu kommen die Kosten für den Abbau und die Entsorgung der alten Fun Box und eventuell die Verschiebung
eines kleineren Elements.
Die Elemente bestehen aus Beton und werden vor Ort an einem Stück gegossen. Die von der Firma Skategreen geplanten und entworfenen neuen Elemente sind Unikate, die eigens für diesen Standort von der Firma entworfen sind, die auch das Recht auf diese Entwürfe hat. Deshalb, so erläuterten Wiedmann-Bornschein und Gerold Honer von der Tiefbauverwaltung, wäre es auch schwierig, die Maßnahme auszuschreiben und Vergleichsangebote einzuholen. Doch geht Bürgermeister Markus Hugger davon aus, dass die Firma Skategreen die Preise einhalten wird.
Antje Wiedmann-Bornschein zeichnete noch einmal den langen und teilweise verschlungenen Weg des Projekts nach, der 2018 mit dem Plan begonnen hatte, eine Mini-Ramp für Skater anzuschaffen. Im Juli 2019 hatte dann die Fraktion Pro Spaichingen beantragt, statt der Ramp unterschiedliche Geräte anzuschaffen oder auszutauschen, was einen längeren Diskussionsprozess zwischen Nutzern, Jugendreferat, Verwaltern, Planern und Gemeinderat auslöste.
Eigentlich wäre zunächst der Technische Ausschuss zuständig gewesen. Doch hat Bürgermeister Hugger den Punkt kurzfristig in den Gemeinderat eingebracht, damit möglichst bald mit dem Bau begonnen werden kann und dieser noch in diesem Jahr fertig wird.
Vertreter aller Fraktionen betonten übereinstimmend, dass sie es „toll“fänden und lobten insbesondere das Engagement der Jugendlichen bei der Planung. Damit, so etwa Markus Wissmann (Pro Spaichingen), setzte Spaichingen geradezu musterhaft die Jugendbeteiligung um. Das Beispiel Schlüsselwiese zeige, so Heinrich Staudenmayer (Freie Wähler): „Die Spaichinger Jugend ist gut, die macht was, und das Jugendreferat ist topp.“
Nachdem Vertreter von Pro Spaichingen und CDU auf ihre jeweilige Rolle bei der Entstehung der Schlüsselwiese und der jetzt beschlossenen Erweiterung hervorgehoben hatten, war es Walter Thesz (SPD) wichtig, auch gegenüber den Jugendlichen zu betonen, dass nicht einzelne Fraktionen oder gar einzelne Gemeinderäte die Mittel zur Aufwertung der Schlüsselwiese zur Verfügung gestellt haben, sondern die Mehrheit des gesamten Gemeinderats.