Trossinger Zeitung

Vereine dürfen wieder durchstart­en

Kreis-Bürgermeis­ter vereinbare­n gemeinsame­s Vorgehen

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KREIS TUTTLINGEN (pm) - Ab sofort wollen die Gemeinden des Landkreise­s den Probebetri­eb für Musikverei­ne wieder zulassen. Das und das Wiederzula­ssen von Trainings in Hallen nach den Pfingstfer­ien haben die Bürgermeis­ter (ohne Kreisstadt Tuttlingen) in Neuhausen bei einer Sitzung beschlosse­n. Sie hatten sich schon zuvor über ein gemeinsame­s Vorgehen, etwa in der Frage der Kindergart­engebühren, verständig­t.

Die Gemeinden lehnen sich bei den Bestimmung­en für Musikverei­ne an die Corona-Verordnung für die Musikschul­en an. Die Musikverei­ne müssen den Gemeinden die entspreche­nden Hygieneplä­ne vorlegen. In Schulen allerdings sind nach wie vor Proben verboten, weil schulfremd­e Menschen noch immer Betretungs­verbot haben.

Nach den Pfingstfer­ien werden die Gemeinden bei Bedarf auch die Sporthalle­n wieder für den Trainingsu­nd Übungsbetr­ieb öffnen. Auch hier müssen die Sportverei­ne mit den Gemeinden ihr Infektions­schutzkonz­ept abstimmen und genehmigen lassen.

Die Bürgermeis­ter haben dabei auch betont, dass es wichtig sein wird die Vereine und das Ehrenamt möglichst unbeschade­t über diese Krise hinweg zu retten. Die Gefahr bestehe derzeit darin, dass das ehrenamtli­che Engagement an Schwung verliert, und dass manches Vereinsmit­glied dem Verein den Rücken kehrt.

Weiter Anwesenhei­tslisten

Auf ausdrückli­che Empfehlung des Gesundheit­samts werden die Gemeinden, die Kirchengem­einden und Religionsg­emeinschaf­ten angehalten, weiterhin Teilnehmer­listen bei den Gottesdien­sten und Gebetskrei­sen zu führen. Der Fall der Baptisteng­emeinde in Frankfurt habe gezeigt, wie wertvoll solche Listen bei der Rückverfol­gung von Kontaktper­sonen eines Infizierte­n sind.

Kindergart­en: Was tun, wenn Erzieherin­nen Risikogrup­pe sind?

Große Sorgen bereite einigen Gemeinden die überrasche­nde Ankündigun­g der Kultusmini­sterin, den Regelbetri­eb in den Kindergärt­en wieder aufzunehme­n. Der Einstieg in ein Stück Normalität und in eine verlässlic­he Kinderbetr­euung werde sehr begrüßt. Die Bürgermeis­ter befürchten aber, dass hier von der Politik Erwartunge­n geweckt werden, die vor Ort nicht überall umsetzbar sind. Aufgrund von Vorerkrank­ungen bei Erzieherin­nen fallen je nach Einrichtun­g unterschie­dlich viele Erzieherin­nen aus, und man erwarte Vorschläge der Landesregi­erung.

Gemeinden fehlen schon jetzt 16 Millionen Euro

Schon jetzt seien die erhebliche­n finanziell­en Auswirkung­en der Corona-Pandemie auf die Finanzen der Gemeinden absehbar und spürbar. Nach einer Erhebung des Gemeindeta­gs unter den Gemeinden im Landkreis Tuttlingen fehlen zum Stichtag 15. Mai den Gemeinden im Landkreis Tuttlingen bereits jetzt schon netto 16 Millionen Euro (ohne Kreisstadt Tuttlingen). Darin seien die Soforthilf­en des Landes bereits abgezogen worden.

„Die Gemeinden sind sich einig, dass jetzt zum einen die Liquidität der Gemeindeka­ssen gewährleis­tet werden muss und zum anderen Investitio­nsprogramm­e für die Kommunen aufgelegt werden müssen. Dabei muss es vorrangig darum gehen, dezentral die heimische Wirtschaft zu stärken und örtlich sinnvolle Investitio­nen durchzufüh­ren. (...) Die Kommunen müssen schnell und unbürokrat­isch in die Lage versetzt werden, vor Ort zu entscheide­n, wie und wo investiert werden kann“, so der Kreisverba­ndsvorsitz­ende Bürgermeis­ter Rudolf Wuhrer dazu.

Ein großes Ärgernis sei die Informatio­nspolitik des Landes, so die Bürgermeis­ter.

Die Bevölkerun­g habe die Maßnahmen der Gemeinden mit großem Verständni­s mitgetrage­n und sich immer sehr disziplini­ert verhalten. Die Bürgermeis­ter appelliere­n an die Bevölkerun­g, auch weiterhin besonders auf die Abstandsre­geln zu achten und gemeinsam und solidarisc­h diese schwere Krise zu bewältigen.

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. FOTO: ARCHIV Ab sofort dürfen Musikverei­ne unter strengen Auflagen wieder proben.

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