Trossinger Zeitung

ProTUT warnt vor betrügeris­chem Schreiben

Firma aus Costa Rica fordert dazu auf, Firmendate­n zu aktualisie­ren – Antwort verpflicht­et zu Drei-Jahres-Vertrag

- Von Lisa Klebaum

TUTTLINGEN - Einige Aussteller der Tuttlinger Ausbildung­sbörse haben in den vergangene­n Tagen Post bekommen. Der Absender: Eine Firma namens „Internatio­nal Fairs Directory“. Sowohl der Gewerbe- und Handelsver­ein ProTUT als auch die Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) Schwarzwal­d-Baar-Heuberg warnen davor, das Schreiben zu beantworte­n.

Der Brief der Firma „Internatio­nal Fairs Directory“mit Sitz in Costa Rica fordert dazu auf, die Firmendate­n mittels des beiliegend­en Formulars zu aktualisie­ren und zurückzuse­nden. Dabei wird suggeriert, die Aktualisie­rung der Daten sei unbedingt notwendig, um den Kontakt zu interessie­rten Messebesuc­hern gewährleis­ten zu können. „Wir haben es leider häufiger mit solchen Firmen zu tun. Dabei ist es mittlerwei­le schwierig zu erkennen, ob es sich um eine Betrugsmas­che handelt“, erzählt Wolf-Dieter Bauer, Justiziar bei der IHK Schwarzwal­d-Baar-Heuberg. Wer sich nicht sicher ist, kann sich vorher bei der IHK erkundigen.

Die Adressen im aktuellen Fall hat die Firma wohl aus einer Beilage, die passend zur Ausbildung­sbörse in Tuttlingen erschienen ist. „Was wir auf jeden Fall sagen können ist, dass es keine Adressen aus einer aktuellen Sonderbeil­age sind. Auch die Volksbank Schwarzwal­d Donau-Neckar

hat ein solches Schreiben erhalten mit einer Ansprechpa­rtnerin, die bereits seit sechs Jahren nicht mehr zuständig ist“, weiß Gerd Rettkowski von ProTUT.

Wie bei vielen solcher Firmen verbirgt sich eine Auftragser­teilung im Kleingedru­ckten. „Wird das Formular unterschri­eben und zurückgese­ndet, kommt ein Drei-Jahres-Vertrag über die Schaltung einer OnlineWerb­eanzeige zu einem Preis von 1212 Euro pro Jahr zustande“, erklärt Bauer. Weiterhin würde sich das jeweilige Unternehme­n mit der Nutzung der Inhalte, Fotos und Logos der jeweiligen Firmenwebs­ite sowie mit der Geltung costa-ricanische­n Rechts einverstan­den geben. „Wir hoffen, dass die meisten Adressaten bei dem Schreiben stutzig werden. Falls es doch zu einem Abschluss kommt, lohnt es sich in den meisten Fällen aber dagegen vorzugehen“, sagt Justiziar Wolf.

„Wir wurden durch einen Börsenteil­nehmer auf das Schreiben aufmerksam gemacht“, erzählt Rettkowski. Bislang hätten sich fünf Teilnehmer bei dem Handelsver­ein gemeldet. „Von einem Geschädigt­en haben wir bisher aber noch nichts mitbekomme­n“, sagt Rettkowski. Das Schreiben stehe in keinem Zusammenha­ng mit dem Messeveran­stalter ProTUT und sollte weder unterschri­eben noch zurückgese­ndet werden.

 ?? FOTO: ARCHIV ?? Junge Leute nutzen die Ausbildung­sbörse, um sich bei den Aussteller­n über mögliche Berufe zu informiere­n. Daraus wollten nun Kriminelle über Anschreibe­n an die Firmen ihren Nutzen ziehen.
FOTO: ARCHIV Junge Leute nutzen die Ausbildung­sbörse, um sich bei den Aussteller­n über mögliche Berufe zu informiere­n. Daraus wollten nun Kriminelle über Anschreibe­n an die Firmen ihren Nutzen ziehen.

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