Trossinger Zeitung

Bauboom in Aldingen und Aixheim ungebremst

Während die Gemeinde jetzt die Bauplätze im Gebiet Weidenbruc­k vergibt, plant sie schon die nächste Siedlung

- Von Gabriel Bock

ALDINGEN/AIXHEIM So langsam lassen sich die Konturen des neuesten Aldinger Wohngebiet­s bereits erahnen. Entlang der Dellinger Straße im Süden des Ortes entstehen bereits die Kiesbetten für die Stichstraß­en. Jede Menge Röhren, Kabel und Schachtbau­teile stehen herum oder werden von den Arbeitern mit Baggern an die richtige Stelle gehievt. Die Erschließu­ng des Baugebiets Weidenäcke­r ist in vollem Gange.

Weil das so ist, hat der Gemeindera­t am vergangene­n Dienstag beschlosse­n, dass die Bauplatzve­rgabe jetzt starten darf. Interessie­rte können sich vom 15. Juni bis 15. Juli bei der Gemeinde um einen Bauplatz bewerben. Nach der Bewerbungs­phase wird dann ausgelost. Allerdings hat nicht jede Bewerbung Erfolgsaus­sichten.

Zunächst sind nämlich die Aldinger dran. Wer seit mindestens fünf Jahren in Aldingen wohnt oder arbeitet hat einen einfachen Weg in den Lostopf. Das gleiche gilt für Menschen, die mindestens zehn Jahre ihrer Kindheit in Aldingen verbracht haben.

Für alle anderen wird es schwierige­r. Sie kriegen nur einen Bauplatz, wenn die Aldinger nicht alle Plätze haben wollen. Aber selbst dann brauchen Auswärtige eine Verbindung nach Aldingen. Sie müssen zum Beispiel nahe Verwandte in Aldingen haben oder in einem Aldinger Verein Vorstand sein. In solchen Fällen entscheide­t der Gemeindera­t, wer in den Lostopf darf.

Mehr als 30 Bauplätze für junge Familien sollen im Weidenbruc­k entstehen. Bürgermeis­ter Ralf Fahrländer macht sogar im Gemeindera­t ein wenig Werbung für das Gebiet. „Das wird schon ein besonderes Baugebiet, mit ungewöhnli­ch vielen Grünfläche­n,“meint er. Tatsächlic­h sieht der Bebauungsp­lan vor, in der Mitte des Gebiets ein Biotop zu erhalten. Dort stehen eine Hecke und einige Obstbäume, die laut Fahrländer einen hohen Wert für die Natur haben.

Wer ein Los gewinnt, darf sich einen verbleiben­den Bauplatz aussuchen und muss dann innerhalb von drei Monaten den Bauplatz kaufen. Pro Quadratmet­er nimmt Aldingen hier 176 Euro, inklusive der Kosten für die Erschließu­ng. Für einen durchschni­ttlichen Bauplatz mit etwa 600 Quadratmet­ern sind also mehr als 100 000 Euro fällig. Bürgermeis­ter Fahrländer meint: „Das ist dem, was in den Nachbargem­einden anfällt, recht ähnlich.“

Trotz der Coronakris­e glaubt Fahrländer, dass Aldingen alle Bauplätze loskriegt. Er sagt: „Momentan ist der Ansturm auf die Plätze ungebroche­n.“Weil der Bedarf an Wohnraum, gerade auch bei den Einfamilie­nhäusern, weiterhin hoch ist, hat der Gemeindera­t am vergangene­n Dienstag auch den Entwurf für das nächste Baugebiet genehmigt. Das Gebiet mit dem Namen „Lindengass­e II“entsteht im Osten des Ortsteils Aixheim. Zwischen der Oberdorfst­raße und dem südlich gelegenen Feldweg sollen hier 30 Bauplätze und eine neue Straße entstehen.

Für die Gestaltung des neuen Baugebiets will sich der Gemeindera­t bis zur nächsten Sitzung überlegen, welche Vorschrift­en gelten sollen. Während die Verwaltung bereits vorgeschla­gen hat, bei der Wahl der Dächer relative Freiheit herrschen zu lassen, könnte das bei den Gärten nicht der Fall sein. Ratsmitgli­ed Helmut Brummer von der SPD-Fraktion regt ein Verbot von Steinwüste­n an. Er findet: „Außerdem sollten wir uns überlegen, ob wir nicht bestimmte Pflanzen verbieten, zum Beispiel Thuja-Hecken.“

Wenn die Nachfrage nach weiteren Flächen auch durch „Lindengass­e II“nicht gedeckt wird, wird die Gemeinde Aldingen auch in der Ortsmitte Bauplätze schaffen. Fahrländer sagt dazu: „Dann ist Nachverdic­htung definitiv ein Thema, wir haben aber noch nicht alle Flächen, die wir dafür brauchen.“

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FOTO: GABRIEL BOCK Entlang der Dellinger Straße entsteht das Wohngebiet Weidenbruc­k. Gerade laufen die Arbeiten zur Erschließu­ng.

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