Trossinger Zeitung

USA drohen UN-Mitgliedst­aaten

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TEHERAN (AFP) - Im Streit um Sanktionen gegen den Iran haben die USA ungeachtet massiven internatio­nalen Widerstand­s mit der Verhängung neuer Strafmaßna­hmen gedroht. Die UN-Sanktionen gegen Teheran seien „wieder in Kraft“, erklärte US-Außenminis­ter Mike Pompeo am Wochenende in Washington. Sollten die UN-Mitgliedst­aaten „ihrer Verpflicht­ung zur Umsetzung der Sanktionen“nicht nachkommen, würden die USA „Konsequenz­en ziehen“. Dies wurde von den am Atomabkomm­en beteiligte­n Staaten zurückgewi­esen.

Die US-Regierung hatte seit Längerem auf die Wiedereinf­ührung der UN-Sanktionen gedrängt, die im Rahmen des internatio­nalen Atomabkomm­ens mit dem Iran aufgehoben worden waren. Sie beruft sich dabei auf einen in dem Abkommen vorgesehen­en sogenannte­n Snapback-Mechanismu­s. Dieser Mechanismu­s ermöglicht eine Wiedereins­etzung aller Sanktionen, wenn ein Vertragsst­aat des Abkommens feststellt, dass der Iran gegen dessen Vorgaben verstößt. Die große Mehrheit der Mitglieder des UN-Sicherheit­srats, darunter auch Deutschlan­d, Frankreich und Großbritan­nien, sieht die USA jedoch nicht dazu berechtigt, nachdem Washington den Vertrag im Mai 2018 einseitig aufgekündi­gt hatte. Dessen ungeachtet verkündete Pompeo, alle UN-Sanktionen gegen den Iran seien in der Nacht von Samstag auf Sonntag wieder in Kraft gesetzt worden.

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