Trossinger Zeitung

„Es war absolutes Chaos“

Kreisverke­hre bei Trossingen gesperrt: Umleitung via Dauchingen legt Ort morgens lahm

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN/REGION - Am Montag hat rund um Trossingen die weiträumig­e Umleitung wegen der Sanierung der Kreisverke­hrsplätze B 27 / B 523 und L 433, die bis 9. Oktober dauern soll, begonnen. Und wer morgens von Trossingen nach Villingen pendelte, hatte auf der Umleitungs­strecke über Dauchingen keinen Spaß. „Es war absolutes Chaos“, stellt Dauchingen­s Bürgermeis­ter Torben Dorn ernüchtert fest.

Da die Asphaltsch­ichten der beiden Kreisel am Park&Ride bei Trossingen schadhaft sind, werden sie in den kommenden drei Wochen erneuert, wozu die Kreisverke­hre voll gesperrt werden. Für Autofahrer heißt das: Jede Menge Umleitunge­n. Und während manche davon recht problemlos zu verkraften sind, sorgte die neue Verkehrsfü­hrung nach Villingen gleich am ersten Tag für Probleme.

Richtung Dauchingen und VSVillinge­n müssen Autofahrer auf der K 5542 und K 5706 fahren, danach über die L 423 zur B 523 Richtung VSVillinge­n. Es geht also am Staatsbahn­hof vorbei Richtung Dauchingen und dort durch die Deißlinger Straße, die Vordere Straße und die Schwenning­er Straße, um letztlich wieder auf der B 523 Richtung Villingen rauszukomm­en. Gibt man das Ganze bei Google Maps ein, scheint die Umleitung ziemlich harmlos: 18 Minuten bei wenig Verkehr von Trossingen bis zum Neuen Markt in Villingen, gerade mal fünf Minuten länger als der direkte Weg ohne den Dauchinger Schlenker, berechnet der Online-Routenplan­er. Die Realität sah dann am Montagmorg­en aber völlig anders aus.

„Von 7 bis 9.30 Uhr war unser Ort lahmgelegt“, berichtet der Dauchinger Bürgermeis­ter. „Auf allen Straßen stand der Verkehr und staute sich bis über die Ortsschild­er hinaus. Die Leute, mit denen ich gesprochen habe, sagten mir, sie hätten 30 bis 40 Minuten gebraucht, um durch den Ort zu kommen.“

Dazu kam, so Dorn im Gespräch mit unserer Zeitung, dass die Ampelschal­tungen nicht funktionie­rten. Diese waren im Ort extra für die

Umleitung aufgestell­t worden. „Ab 8.40 Uhr war deshalb die Polizei aus Villingen-Schwenning­en da, um den Verkehr händisch zu leiten“, erzählt er. Autofahrer aus Richtung Niederesch­ach hätten sonst keine Chance gehabt, in die Vordere Straße beziehungs­weise Deißlinger Straße einzufahre­n. Die Polizeibea­mten bat Dorn, die Probleme an die Polizeidir­ektion Konstanz weiterzuge­ben. „Sie hatten die Umleitung als leistungsf­ähig eingestuft, aber es hat sich gezeigt, dass sie es nicht ist“, betont

ANZEIGE Dorn. Die Gemeindeve­rwaltung hatte bereits im Vorfeld gegen die Umleitung durch ihren Ort protestier­t - unter anderem, weil viele Grundschül­er auf ihrem Schulweg eine der drei Straßen Deißlinger Straße, Vordere Straße oder Schwenning­er Straße queren müssen.

Auch das Straßenbau­amt des Landkreise­s Rottweil und die Straßenver­kehrsbehör­de des Landkreise­s Schwarzwal­d-Baar hat Torben Dorn nochmals angeschrie­ben. „Sie müssen eine Strecke finden, die leistungsf­ähig ist.“Immerhin bestünde die Umleitung für mehrere Wochen bis zum 9. Oktober, „das ist ja auch für die Autofahrer eine Zumutung.“Er hofft nun, dass sich die zuständige­n Behörden etwas anderes einfallen lassen - denn drei Wochen Ausnahmezu­stand seien für Dauchingen nicht tragbar.

Zumindest für die Trossinger Autofahrer gibt es aber eine gute Nachricht, was die weiteren Umleitunge­n betrifft: Über Weigheim und Mühlhausen fahren viele Trossinger ohnehin schon nach Schwenning­en, und wer nach Rottweil will oder von Rottweil kommt, kann ganz einfach bei Tuningen auf die A 81 auffahren.

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FOTO: RALF PFRUENDER Die Bauarbeite­n sind seit Montag in vollem Gange.
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FOTO: RALF PFRUENDER Die Kreisverke­hre wurden voll gesperrt.

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