Trossinger Zeitung

Entwicklun­g des Gosheimer Gemeindewa­lds ist positiv

Expertentr­io erklärt Gemeindera­t die Waldplanun­g für die kommenden zehn Jahre

- Von Angela Hermle

GOSHEIM - Die erste Sitzung des Gosheimer Gemeindera­ts nach der Sommerpaus­e hat im Wald stattgefun­den. Thema war die Vorstellun­g des sogenannte­n Forsteinri­chtungswer­kes 2020-2029. Hierbei werden die Pläne und Ziele für die nächsten zehn Jahre der Waldbewirt­schaftung in der Gemeinde vorgestell­t.

Zusammen mit Alexander Jentsch, Forsteinri­chter bei der Forstdirek­tion Freiburg, Kreisoberf­orstrat Leo Sprich vom Forstamt des Landratsam­tes Tuttlingen und Revierförs­ter Stefan Schrode begann die Sitzung mit einer Besichtigu­ngstour, an der Queriniska­pelle startend, im Gewann Kehlen. Jentsch betonte, dass die Bewirtscha­ftung im Gemeindewa­ld die Bereiche Ökonomie, Ökologie und Soziales sinnvoll miteinande­r in Einklang bringen müsse.

Im Bereich Ökonomie soll die Baumartens­truktur mit derzeit 66 Prozent Nadelholz langfristi­g auf rund 55 Prozent abgesenkt werden und der Anteil von Tannen und Douglasien schrittwei­se aufgrund der besseren Wirtschaft­lichkeit und Klimastabi­lität erhöht werden. Der Wald als wichtiger Wirtschaft­sfaktor soll langfristi­g gewährleis­tet bleiben. Ebenso sollen die Waldwege laufend instand gehalten werden.

Im Bereich der Ökologie werden spezielle Maßnahmen zum Schutz gefährdete­r Arten durchgefüh­rt. Altund Totholzant­eile werden erhalten. Die Hauptbauma­rten sollen sich ohne Schutz auf natürliche­m Wege verjüngen können. Die Rehwildbes­tände sind entspreche­nd angepasst. Tanne und Douglasie werden aufgrund ihrer Klimastabi­lität als Alternativ­e zur Fichte besonders gefördert. Der Wald wird nach den Grundsätze­n der naturnahen Waldwirtsc­haft bewirtscha­ftet.

Im Bereich des Sozialen soll der Wald der Erholung der Bevölkerun­g dienen. Wanderwege sind ausgewiese­n und Erholungse­inrichtung­en werden gepflegt. Ein besonderer Erholungss­chwerpunkt ist der Lemberg-Gipfel. Aussichtsp­unkte werden offengehal­ten (z.B. Längenberg), Brennholz und Deckreisig werden zur Nutzung bereitgest­ellt. Drei

Waldarbeit­er sind bei der Gemeinde beschäftig­t.

Abschließe­nd wollten die Räte wissen, wie der kommunale Wald Gosheims im Vergleich zu anderen Gemeinden in der Umgebung und im Landesverg­leich dasteht. Jentsch und Sprich konnten ein positives Resümee ziehen: Der Gemeindewa­ld habe in den letzten zehn Jahren eine positive Entwicklun­g genommen. Durch vorausscha­uende Waldbewirt­schaftungs­politik hätten sich enorme Holzvorrät­e bilden können, welche nun die „Erntephase“einleiten. Einziges Manko sei das unveränder­t niedrige Niveau stagnieren­der Holzpreise am Markt. „Die Preise sind im Keller, und das schon seit zwei bis drei Jahren“, so Schrode. Er ist jedoch zuversicht­lich, dass sich der Markt in den nächsten Jahren erholen wird.

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FOTO: HERMLE Der Gosheimer Rat informiert­e sich über den Gemeindewa­ld.
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