Trossinger Zeitung

Direkt Rekordspie­ler

Beim beeindruck­enden Debüt des Ex-Bayers Thiago behält Klopp mit Liverpool im Topspiel die Oberhand

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LONDON (SID) - Jürgen Klopp nahm Thiago nach dem Abpfiff zärtlich in den Schwitzkas­ten. Dann drückte er seine bärtige Wange an die Schläfe seines neuen Juwels. Ein 2:0 beim FC Chelsea, ein Sieg über Kai Havertz und Timo Werner, dazu das beeindruck­ende Debüt des frisch von Bayern München verpflicht­eten Spielmache­rs: „Es war ein perfekter Tag“, sagte der Teammanage­r des FC Liverpool. Zur Halbzeit hatte Klopp den spanischen Ballkünstl­er bereits mit einer Umarmung ins Spiel geschickt. Gerade war Chelseas Anders Christense­n (45.+1, Notbremse) vom Platz geflogen, Thiago sollte seine Kreativitä­t im Passspiel einbringen, um die Blues zu knacken – neun Minuten später stand es 2:0. Beide Treffer erzielte Sadio Mané (50./54.).

Die Reds stellten auf ihre Homepage am Montag ein Video mit allen 75 Thiago-Pässen. Es war ein Rekordwert für Premier-League-Spieler, die maximal 45 Minuten auf dem Platz gestanden haben. Thiago passte den Ball in einer Halbzeit häufiger als jeder Chelsea-Spieler in 90 Minuten, er könnte dem Liverpool-Stil eine neue Dimension hinzufügen.

„Die ganze Welt weiß, was er kann“, schwärmte Mané. „Er ist einer der besten Spieler der Welt.“Beim FC Bayern verschlimm­erte sich hingegen der Abschiedss­chmerz nur drei Tage nach Bekanntgab­e des Transfers, der mit unter 30 Millionen Euro für Premier-League-Verhältnis­se geradezu ein Schnäppche­n war.

Thiago sei „der perfekte Spieler gegen zehn Mann“, sagte Klopp, „auch ohne Training. Alles, was er getan hat, wirkte komplett natürlich“. Zudem setzt Liverpool mit dem Statement-Sieg direkt ein Zeichen.

Für Havertz und Werner dagegen war es ein Tag zum Vergessen. Havertz, der erste 100-Millionen-Mann der Bundesliga-Geschichte, musste sich die Thiago-Show von der Tribüne aus ansehen: Nach dem Platzverwe­is hatte ihn Chelseas Teammanage­r Frank Lampard taktisch geopfert. Werner holte gegen Thiago einen Foulelfmet­er heraus, den Jorginho verschoss (75.), zudem vergab er eine Großchance. Doch auch der deutsche Nationalst­ürmer hat seinen Trainer schnell von sich eingenomme­n. „Geschwindi­gkeit, individuel­le Momente – ich bin begeistert von Timo und erhoffe mir in Zukunft noch mehr“, sagte Lampard.

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FOTO: MICHAEL REGAN/DPA Thiago (re.), hier mit Timo Werner überragte direkt.

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