Trossinger Zeitung

Die Sache mit dem Bikini im Gesicht

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Im Rückblick klingt es unglaublic­h: Aber das Genre des Maskenwitz­es hat es bis vor neun Monaten noch gar nicht gegeben. Eine Zeitspanne, in der die Welt so manches ausgebrüte­t hat, von dem viele meinten, es existiere schon gar nicht mehr. Etwa der Glaube an üble Fabelwesen mit Schuppen, getarnt als Politiker. Oder an einen Unhold, der die Absicht verfolgt, ausgerechn­et in einem Staat mit derart schlechter Netzabdeck­ung wie Deutschlan­d, Menschen per Impfung Computerch­ips einpflanze­n zu wollen. An dieser Stelle: lieben Gruß an Bill Gates!

Aber zurück zur Maske: Da unterschei­det die humoristis­che Wissenscha­ft verschiede­ne Formen – zum Beispiel das Sich-lustig-Machen über die falsche Positionie­rung. In diesem Zusammenha­ng gebührt natürlich dem Ministerpr­äsidenten von Nordrein-Westfalen, Armin Laschet, der Titel als Pionier dieses Genres. Hat er doch schon sehr frühzeitig für große Lacherfolg­e gesorgt, als er sein Näschen oberhalb des Stoffs unschuldig in den Wind hielt.

In den Bereich der Groteske kommt der Maskenwitz, wenn wir uns die Regelungen an manchem

FKK-Strand betrachten. Dort galten wegen Corona im ausgehende­n Sommer durchaus widersprüc­hliche Regelungen: Während das Tragen von Kleidung an nudistisch geprägten Uferstreif­en streng verboten war, blieb das Maskentrag­en Pflicht. Damit wurde der allgegenwä­rtige Mund-Nase-Schutz zum Gesichtsbi­kini, der mehr offenbarte als er verhüllte. Es bleibt abzuwarten, wie sich ein Sommer ohne Masken anfühlen wird. Ob nun mit oder ohne FKK: Hauptsache spätestens 2021! (nyf)

untermstri­ch@schwaebisc­he.de

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FOTO: HENNING KAISER/DPA Einst im März: Armin Laschet mit offensicht­lichen Maskenprob­lemen.

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