Corona-Fall: 6. Klasse muss in Quarantäne
An der Ludwig-Uhland-Realschule ist ein Reiserückkehrer positiv getestet worden
TUTTLINGEN - An der Ludwig-Uhland-Realschule (LURS) in Tuttlingen gibt es einen Corona-Fall. Ein Sechstklässler wurde positiv auf das Virus getestet. Nun müssen die Schüler der betroffenen Klasse für 14 Tage in Quarantäne.
Insgesamt 29 Schüler müssen für die kommenden zwei Wochen zu Hause bleiben. Wie Julia Hager, Pressesprecherin des Landratsamtes, am Mittwochvormittag mitteilt, sei die Klasse bereits in Quarantäne geschickt worden und wird am Mittwoch und Donnerstag auf das Virus getestet. Das Ergebnis des infizierten Schülers – ein Reiserückkehrer aus der Türkei – habe am Dienstagnachmittag vorgelegen. „Wir haben den Dienstagabend und die frühen Morgenstunden genutzt, um weiter zu recherchieren“, sagt Hager am Mittwoch.
Als möglicher Ansteckungstag sei der Freitag ausgemacht worden, so Hager. Daher seien auch acht der Lehrer kontaktiert worden. „Bei den Telefonaten wird abgefragt, wie die Lehrer unterrichtet haben“, erklärt die Sprecherin des Landratsamts. Denn das sei individuell. Manche der Lehrer unterrichteten mit viel Abstand, andere gingen durch die Reihen, und wieder andere hätten näheren Kontakt, wenn sie den Schülern etwas erklärten, benennt Hager Beispiele.
Unterschieden wird dann in „KP1“und „KP2“. Während Kontaktpersonen ersten Grades (KP1) ebenfalls zu Hause bleiben müssen, dürften Lehrer, die als KP2 eingestuft werden, prinzipiell wieder arbeiten gehen. „Ob sie unterrichten dürfen, entscheidet der Schulleiter in Rücksprache mit dem Schulamt“, so Hager. Am Mittwoch mussten aber alle betroffenen Lehrer zu Hause bleiben, erklärt sie.
Das Gesundheitsamt überprüfte nach Bekanntwerden des CoronaFalls das Hygienekonzept der LURS. „Das ist augenscheinlich sehr gut. Es liegt unter anderem auch ein guter Lüftungsplan vor“, erklärt Hager. „Daher bleibt die Quarantäneanordnung auf die Klasse beschränkt“, so die Pressesprecherin.
Auf der Homepage der LURS wird auf die derzeitige Situation hingewiesen. „Aufgrund eines aktuellen Corona-Falls ändert sich der Stundenplan für diese Woche“, ist dort am Mittwoch zu lesen. An der Schule geht es aber ruhig zu, wie Schulleiter Matthias Funk-Baumgärtner berichtet. „Wir sind darauf vorbereitet gewesen, das Hygienekonzept greift.“Das sieht unter anderem vor, dass die Klassen in einem festen Klassenzimmer unterrichtet werden. Dort wird regelmäßig, vorgesehen seien alle 15 Minuten, gelüftet. Zudem gebe es feste Laufwege und feste Pausenbereiche für die Klassen. Auf dem Schulgelände und im Schulgebäude gilt Maskenpflicht. „Mit der Maskenpflicht haben wir keine Probleme. Das klappt sehr gut. Wir sind sehr zufrieden, wie sich die Schüler verhalten“, so FunkBaumgärtner.
Er sei am Dienstagabend vom Gesundheitsamt informiert worden und habe dann die Eltern benachrichtigt sowie die Vertretungspläne für den Mittwoch gemacht. „Heute ist Unterricht ausgefallen, aber es ist alles im Rahmen“, erklärt er. Ab Donnerstag könnten fünf der acht betroffenen Lehrer wieder am Unterricht teilnehmen, so Funk-Baumgärtner. „Das entspannt die Situation.“
Die Sechstklässler, die in häuslicher Quarantäne sind, haben am Mittwoch Bücher gebracht bekommen. Sie werden via Fernbeschulung mit vorgegebenen Wochenplänen unterrichtet. 21 Schüler aus Tuttlingen und acht Schüler aus den Kreisgemeinden sind laut Julia Hager von der Quarantäneanordnung betroffen. Auch die Familie des positiv getesteten Schülers muss zu Hause bleiben. Ungeachtet des Ergebnisses, also ob die Tests positiv oder negativ ausfallen, gelte dies für 14 Tage, so Hager. „Sollten weitere Positive hinzukommen, so müssen diese Familien dann natürlich auch in Quarantäne“, schildert sie.
Ob auf die Reiserückkehrer-Familie ein Bußgeldverfahren zukommt, sei derzeit noch offen. Momentan müsste der Fall erst aufgearbeitet werden. „Wie sich das weiter verhält, lässt sich derzeit noch nicht sagen“, sagt Hager. Bisher seien seitens des Landratsamts aber noch keine Bußgelder verhängt worden. Sollte es vermehrt zu Verstößen kommen, könne dies durchaus der Fall sein.
Ende Juni sorgten bereits je ein Fall am Immanuel-Kant-Gymnasium (IKG) in Tuttlingen sowie an der Realschule in Trossingen dafür, dass dort ebenfalls gesamte Klassen und einige Lehrer in Quarantäne mussten. Die folgenden Tests bei den Mitschülern fielen aber negativ aus.
„Das IKG hatte seinerzeit eine Teilung der Klassen vorgenommen, sodass lediglich die Hälfte der Schüler einer Klasse in Quarantäne musste. Das waren diejenigen, die unmittelbar im Unterricht mit dem infizierten Schüler in Kontakt gekommen sind“, erinnert Hager.
Bei der Realschule in Trossingen wurden 27 Schüler sowie drei Lehrer in Quarantäne geschickt. Hager erklärt: „Die Entscheidungen werden von Fall zu Fall sehr individuell getroffen. Erst nach eingehender Prüfung entscheidet das Gesundheitsamt, wie zu verfahren ist oder spricht eine Empfehlung aus.“