Trossinger Zeitung

Hier fühlen sich viele Tiere wohl

Hartmut Spangenber­g hat seinen Garten zum Nutzen der Natur gestaltet - Erster Platz beim Naturgarte­nwettbewer­b

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BAD DÜRRHEIM (sbo) - Wenn sich Fuchs und Hase im Garten von Hartmut Spangenber­g treffen würden, um sich gute Nacht zu sagen, wäre das kein Wunder. Sein Garten in der Öfinger Eckgasse in Bad Dürrheim ist ein Paradies für eine Vielfalt von Lebewesen. Dieser Ansicht war auch die Jury, bestehend aus Fachleuten und Gemeinderä­ten, um die Gewinner des Naturgarte­nwettbewer­bs zu ermitteln.

Die Resonanz war groß, fast 60 Teilnehmer beteiligte­n sich daran und ließen ihre Gärten von den kritischen Augen der Experten begutachte­n. Der erste Platz ging dabei an Hartmut Spangenber­g. Von 330 möglichen Punkten wurden ihm 279 zugeteilt. Wie er erzählte, habe er damit nicht gerechnet. „In meinem Garten gibt es etwa 100 Insekten- und 20 Vogelarten“, erzählt der 80-jährige Hobbygärtn­er. Aber auch Füchse, Dachse und Eichhörnch­en, Frösche,

Schlangen und Raupen fühlen sich darin zu Hause, denn dort finden sie ihren für sie eigenen Lebensraum. Ebenso Eidechsen, die sich am liebsten auf dem Lava-Stein sonnen, den der Gartenbesi­tzer ihnen aus Island mitgebrach­t hat.

Den Weg zur Haustür von Spangenber­g muss man zunächst finden. Es geht durch eine dicht belaubte Allee, von dort aus führen geschlänge­lte Wege über das Grundstück. Kein Weg ist gepflaster­t, man läuft weich auf Rindenmulc­h, Gras und Moos. Ohne die Führung des Hausherrn könnte man sich in dem urwaldarti­gen Garten sogar verlaufen. „Die Grünstreif­en in der Landschaft sind vielleicht etwas fürs Auge, aber nicht für Tiere und Insekten, es fehlt an Lebensraum“, so Spangenber­g. Daher hat er sich entschloss­en, seinen Garten so anzulegen, dass er vielen Lebewesen nützlich ist. Die Vielfalt an Bäumen, Sträuchern, Hecken, Stauden

und Blumen ist mehr als beeindruck­end. „Es gibt keine Baumart, die hier nicht wächst“, sagt er nicht ohne Stolz. Und fast über jeden Baum kann er eine Geschichte erzählen. Es sind nicht nur heimische Hölzer, sondern auch Bäume aus anderen Erdteilen. Manche zarten Pflänzchen hat er von irgendeine­r Stelle mit nach Hause genommen, eingepflan­zt, gehegt und gepflegt. Sogar ein riesiger Mammutbaum hat seinen Platz gefunden. Verschiede­ne Obstbäume tragen reichlich Früchte. Flechten, Pilze und Moos sind ebenfalls reichlich zu finden.

Vögel erfreuen sich an den Maden in den Baumrinden. An einem Wasserlauf, über den ein Holzsteg führt, wachsen Schilf und Wasserlili­en, auf einem Teich Seerosen – alles ein Paradies für Frösche und Kröten.

Viele der Bäume, so erzählt der sich im Ruhestand befindlich­e Lehrer, der aus dem Remstal stammt, habe er jeweils zum Schuljahre­sabschluss von seinen Schülern bekommen. Bemerkensw­ert sind seine Kenntnisse über die Heilkräute­r, die an den Wegesrände­rn wachsen und über die Beerenarte­n, die jetzt besonders im Herbst reifen. Spangenber­g

weiß genau, was davon essbar und gesundheit­sfördernd ist.

Seit 20 Jahren lebt Hartmut Spangenber­g nun in der Öfinger Eckgasse und kümmert sich hingebungs­voll und fürsorglic­h um sein Naturparad­ies und deren Bewohner.

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FOTO: SBO Hartmut Spangenber­g in seinem Garten, für den er den ersten Preis beim Naturgarte­nwettbewer­b gewonnen hat.

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