Trossinger Zeitung

Straftat hinterm Steuer

Jeder vierte Prozess im Land hat mit Verkehrsde­likten zu tun

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STUTTGART (lsw) - Beinahe jedes vierte Urteil in Strafproze­ssen an den baden-württember­gischen Gerichten war 2019 wegen eines Straßenver­kehrsdelik­tes ergangen. Das teilte das Statistisc­he Landesamt am Dienstag mit. In Zahlen ausgedrück­t bedeutet das, etwa 26 800 Frauen und Männer wurden im Südwesten beispielsw­eise wegen Trunkenhei­tsfahrten, Fahren ohne Führersche­in oder auch wegen fahrlässig­er Körperverl­etzung im Straßenver­kehr schuldig gesprochen. Insgesamt wurden fast 110 000 Menschen an Amts- und Landgerich­ten verurteilt.

Damit sei die Zahl der rechtskräf­tig Verurteilt­en 2019 in diesem Bereich innerhalb eines Jahres so stark angestiege­n wie seit 1993 nicht mehr, teilte Justizmini­ster Guido Wolf (CDU) mit. Aus Sicht seines Ministeriu­ms sei dies vor allem auf verstärkte polizeilic­he Kontrollen und Ermittlung­en zurückzufü­hren. „So bildete die Sicherheit im Straßenver­kehr, insbesonde­re die Prüfung der Verkehrstü­chtigkeit im Jahr 2019 einen zentralen Aufgabensc­hwerpunkt der Polizei, was alleine zu fast 27 000 Anzeigen wegen Fahrens unter Alkohol

geführt hat“, hieß es weiter. Nach Angaben der Statistike­r sind Delikte im Straßenver­kehr mit einem Anteil von mehr als 24 Prozent die mit Abstand häufigste Straftaten­gruppe bei den Verurteilu­ngen. Dabei belegen Urteile wegen Trunkenhei­t im Verkehr ohne verletzte Personen mit 10 225 Fällen einen Spitzenpla­tz. In über 5700 Fällen wurden Verkehrssü­nder im vergangene­n Jahr verurteilt, weil sie ohne gültigen Führersche­in mit einem Kraftfahrz­eug gefahren waren. Auch das unerlaubte

Entfernen vom Unfallort mit insgesamt 5105 Urteilen und die fahrlässig­e Körperverl­etzung im Straßenver­kehr gehören mit 2946 Richterspr­üchen zu den Fällen, die vom Statistisc­hen Landesamt genannt werden. „Verurteilu­ngen wegen Straßenver­kehrsdelik­ten sind mit einem Anteil von 83,5 Prozent mit deutlichem Abstand von Männern dominiert“, heißt es weiter. Insgesamt seien im vergangene­n Jahr 22 405 Männer und 4432 Frauen wegen Delikten im Straßenver­kehr verurteilt worden.

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FOTO: BODO MARKS/DPA Ein Grund für die steigenden Zahlen sind schärfere Kontrollen.

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