Trossinger Zeitung

Donaueschi­nger Musiktage kurz vor Beginn abgesagt

Festival für Neue Musik ist „nicht durchführb­ar“

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DONAUESCHI­NGEN (epd) - Die Donaueschi­nger Musiktage sind nun doch wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Das Festival „wäre angesichts der derzeitige­n Unwägbarke­iten nicht durchführb­ar gewesen“, teilte der SWR am Dienstag mit. Die Entscheidu­ng hätten die Veranstalt­er in Abstimmung mit der Festivalle­itung getroffen. Die Donaueschi­nger Musiktage, nach eigenen Angaben das traditions­reichste und älteste Festival für Neue Musik, sollten eigentlich vom 15. bis 18. Oktober stattfinde­n.

Der Künstleris­che Leiter Björn Gottstein sagte: „Es ist frustriere­nd und tut unglaublic­h weh, die Musiktage so kurz vor Festivalbe­ginn absagen zu müssen.“Doch angesichts der rasanten Entwicklun­g der vergangene­n Tage sei keine andere Wahl geblieben, sagte er mit Blick auf die steigende Zahl von Corona-Infizierte­n und das damit einhergehe­nde Beherbergu­ngsverbot. Auf dem Programm standen ursprüngli­ch 29 Werke, davon 25 Uraufführu­ngen.

Kleiner Trost: SWR2 sendet am Freitag um 20 Uhr einen Probenmits­chnitt des Eröffnungs­konzerts. Das SWR Symphonieo­rchester spielt unter der Leitung von Titus Engel sechs Orchesterm­iniaturen von Klaus Lang, Mica Levi, Cathy Milliken, Lula

Romero, Oliver Schneller und Michael Wertmüller – alles Kompositio­nen für kleines Orchester, die schon im Hinblick auf ein Festival unter besonderen Hygienebed­ingungen entstanden. Die angekündig­ten Live-Übertragun­gen müssen wegen der Festival-Absage entfallen.

Die Donaueschi­nger Musiktage sind ein jährlich von der „Gesellscha­ft der Musikfreun­de“, dem SWR und der Stadt veranstalt­etes Festival für zeitgenöss­ische Musik. Es gilt als eines der wichtigste­n Festivals für Gegenwarts­musik weltweit. Seit einigen Jahren schon werden viele der Konzerte live vom Radiosende­r SWR2 sowie im Internet übertragen. Im kommenden Jahr feiern die Donaueschi­nger Musiktage ihr 100-jähriges Bestehen.

Die Verleihung des Karl-SczukaPrei­ses (12 500 Euro) des SWR wird auf kommendes Jahr verschoben. Sie sollte eigentlich am 17. Oktober im Rahmen der Donaueschi­nger Musiktage stattfinde­n. Preisträge­r in diesem Jahr ist der französisc­he Komponist und Klangkünst­ler Frédéric Acquaviva für sein Werk „Antipodes for voices and dead electronic­s“. SWR2 wird den Angaben zufolge am 18. Oktober um 20.03 Uhr das Preiswerk und ein Gespräch mit Acquaviva senden.

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