Grundstein für Kompetenzzentrum gelegt
In Nachbarschaft der Bundesakademie bekommt der Bundesverband Chor und Orchester ein eigenes Haus
TROSSINGEN - Es hat länger gedauert als erhofft, aber nun ist der Grundstein für den Bau des Kompetenzzentrums für Amateurmusik des Bundesverbands Chor und Orchester in Trossingen symbolisch gelegt worden. In direkter Nachbarschaft mit der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung sollen so Synergien für Amateurmusik gebündelt werden.
„Vor zwei Jahren wurde der Bundesverband für Chor und Orchester gegründet und das war ein Glücksfall“, sagte Benjamin Strasser, Präsident des Bundesverbands. Der Verband, der 14 Millionen Amateurmusiker vertrete, könne nun mit „einer Stimme“sprechen und werde stärker wahrgenommen. Im Kompetenzzentrum sollen Ehrenamtliche eine Anlaufstelle finden, um in Fragen rund um das Ehrenamt unterstützt zu werden.
Ernst Burgbacher, der Ehrenmitglied des Bundesverbands ist, sprach davon, dass „hier ein alter Traum in Erfüllung geht“. Erste Ansätze für das Projekt habe es 2009 gegeben und auch wenn die Umsetzung mehrere Jahre gedauert habe, „hat uns die Idee nicht mehr losgelassen“. Er glaube, „es gibt keinen Ort in Deutschland, wo Synergien so sichtbar sind“, sagte Burgbacher mit Blick auf die Kooperationspartner Deutscher Harmonika-Verband, Bundesakademie und Landeshackbrettbund
Baden-Württemberg - sie werden künftig das Gebäude mitnutzen. Auch Bürgermeister Clemens Maier freute sich über „die Bereicherung für uns als Musikstadt“. Er hob Burgbachers Engagement hervor, denn ohne „dein Herzblut, Kraft und Nerven“wäre das Vorhaben nicht zu realisieren gewesen. Viel Lob wurde auch Geschäftsführer Lorenz Overbeck zuteil. „Man hat das Gefühl, dass er nie etwas anderes gemacht hat, als größere Häuser zu bauen“, richtete Burgbacher anerkennende Worte an ihn.
Jochen Haußmann, Präsident des Deutschen Harmonika-Verbands, hofft, dass das Gebäude im kommenden Jahr fertiggestellt sein wird, denn dann könnte sein Verband den Einzug mit dem 90-jährigen Bestehen gemeinsam feiern. Mit etwas Glück könnte dies tatsächlich gelingen. Denn das Gebäude, das drei Millionen Euro kosten wird, soll Ende 2021 fertig sein. Architekt Günter Hermann hat sich statt eines Spatenstiches eine Grundsteinlegung ausgedacht. „die ist souveräner und archaischer“, sagte er und füllte mit seiner Kollegin Juliane Busch die Kassette, die Zeugnisse aus der heutigen Zeit im Fundament des Gebäudes überdauern lassen soll. Neben Münzen, Nasen-Mund-Masken, einem Jahrbuch und Verbandszeitschriften war auch die aktuelle Ausgabe der Trossinger Zeitung dabei.