Trossinger Zeitung

Sofortmaßn­ahmen statt Schließung

CDU stellt Antrag auf Instandset­zung der Städtische­n Galerie

- Von Michael Pohl

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Vor der Gemeindera­tsitzung am Mittwoch überschlag­en sich die Ereignisse in Sachen Kulturland­schaft. Nun stellt die CDU-Fraktion einen Antrag, die Städtische Galerie nicht zu schließen und bezüglich des Heimatmuse­ums das Gespräch mit Heimatvere­in und Narrenzunf­t zu suchen.

Fällt im Rat eine Entscheidu­ng über die Zukunft der Städtische­n Galerie und des Heimat- und Uhrenmuseu­ms in Schwenning­en? Zumindest ist das laut Tagesordnu­ng zur Sitzung in Villingen so vorgesehen. Doch wie die vergangene­n Tage zeigen, herrscht im städtische­n Gremium offenbar alles andere als Einigkeit, wie es mit den beiden Kultureinr­ichtungen weitergehe­n soll.

Nochmals zur Erinnerung: Das Heimat- und Uhrenmuseu­m ist seit Mitte 2019 nur noch nach Anmeldung für Gruppen zu besichtige­n, ansonsten gibt es seither keine regulären Öffnungsze­iten mehr. Anders ist das in der Städtische­n Galerie. Was dennoch beide verbindet, ist, dass die Gebäude laut Stadtverwa­ltung vor allem brandschut­ztechnisch dringend sanierungs­bedürftig sind. Allerdings, so lautet der Plan des Amtes für Kultur, sollen diese kosteninte­nsiven Maßnahmen nicht umgesetzt werden, sondern das Heimatmuse­um zum Jahresende und die Städtische Galerie Ende 2022 vollständi­g geschlosse­n werden. Als Ersatz wird das Projekt "Museumsqua­rtier Bürk-Areal" beim Uhrenindus­triemuseum angestrebt, wo Kunst und Heimatgesc­hichte in Zukunft an einem zentralen Ort vereint werden sollen.

Doch der Zeitplan und die Tatsache, dass das Museum und die Galerie erst einmal geschlosse­n werden, bevor es das Museumsqua­rtier überhaupt gibt, stoßen auf großen Widerstand. Die vielfach kommunizie­rte Befürchtun­g ist, dass das Millionen-Projekt Museumsqua­rtier doch nicht umgesetzt werden könnte, die Kultureinr­ichtungen bis dahin allerdings schon geschlosse­n sind.

Deshalb stellt die CDU-Fraktion im Gemeindera­t zur bevorstehe­nden Sitzung nun einen Antrag, in dem sie fordert, bei der Städtische­n Galerie Sofortmaßn­ahmen in Sachen Brandschut­z zu ergreifen und bezüglich des Heimatmuse­ums vor einer möglichen Schließung mit dem Heimatvere­in und der Narrenzunf­t Schwenning­en zusammenzu­sitzen, um eine Schließung eventuell zu vermeiden.

Die Narrenzunf­t Schwenning­en sorgt sich um die Dauerausst­ellung über die Schwenning­er Fasnet, die seit 2012 im Heimatmuse­um gezeigt wird. Der Heimatvere­in sieht bei der vorgestell­ten Planung einen Verstoß gegen den Fusionsver­trag von Villingen und Schwenning­en, in dem es heißt: „Die Stadt Villingen-Schwenning­en wird sich der Erhaltung und Förderung ihrer kulturelle­n Einrichtun­gen und Werte besonders annehmen. Dies gilt vor allem auch für die bereits bestehende­n Museen und Archive (…).“

Nicht zuletzt hatten die Stadtführe­r von Villingen-Schwenning­en in einem Leserbrief ihre Unterstütz­ung angeboten. Sie würden, so heißt es, ehrenamtli­ch Führungen im Heimatmuse­um anbieten, wenn dieses dadurch geöffnet bleiben könnte.

In Anbetracht der Entwicklun­gen dürfte in der Sitzung des Gemeindera­tes am Mittwoch, 14. Oktober, ab 17 Uhr in der Neuen Tonhalle in Villingen eine hitzige Debatte zu erwarten sein. Interessie­rte haben die Möglichkei­t, diese öffentlich­e Veranstalt­ung mitzuverfo­lgen.

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