Trossinger Zeitung

Timo Schwarzkop­f ist schwer enttäuscht

Wegen eines Handbruchs beim Gegner fällt der Kampf des Wangener Profis aus

- Von Susi Weber

WANGEN - Eigentlich hat Timo Schwarzkop­f die Boxnacht in Düsseldorf zu einem Heimkampf machen wollen. Doch daraus wird nichts – seine Anhänger aus dem Allgäu können sich den Weg nach Nordrhein-Westfalen sparen. Denn Artem Harutyunya­n, Schwarzkop­fs geplanter Gegner, hat sich die Hand gebrochen. Am Dienstag wurde schließlic­h die komplette Veranstalt­ung am Samstag abgesagt. Düsseldorf ist ein Risikogebi­et, die gestiegene­n Infektions­zahlen zwangen den Veranstalt­er Hamburger Universum Box-Promotion zur Absage.

„Über 80 Anmeldunge­n waren da. Wir hatten eigentlich für Platzreser­vierungen in der ersten Reihe der Düsseldorf­er Halle gesorgt“, sagt Timo Schwarzkop­f. Nicht nur die Boxfans aus seiner Wangener Heimat, die ihn am Samstag lautstark hätten unterstütz­en sollen, werden traurig sein. 90 Tage lang hatte sich Timo Schwarzkop­f auf einen Kampf vorbereite­t, der ihn mit einem Sieg über den einstigen Olympia-Dritten Artem Harutyunya­n direkt in den Superleich­tgewicht-WM-Kampf des Verbands IBO gegen den aktuellen Weltmeiste­r Jeremias Ponce aus Argentinie­n hätte führen sollen. Hätte. Denn: Es wird – vorerst – keinen Kampf zwischen Schwarzkop­f und Harutyunya­n geben. Denn der 30Jährige, 2016 Dritter bei den Sommerspie­len in Rio de Janeiro, hat sich beim Sparring die linke Hand gebrochen und wird in naher Zukunft nicht mehr in den Ring steigen können.

„Ich bin sehr enttäuscht“, fasste Timo Schwarzkop­f seine Gemütslage zusammen. Der Kampf zwischen den beiden besten deutschen Superleich­tgewichtle­rn, zwischen dem IBO-Interconti­nental-Titelträge­r aus Hamburg und seinem Allgäuer Herausford­erer, wäre im ZDF übertragen worden. Nun aber ist das Duell im Ring erst einmal auf unbestimmt­e Zeit ausgesetzt. Laut einer Pressemitt­eilung seines Boxstalls Universum schlug Harutyunya­n in der vorletzten Sparringsr­unde vor dem Kampf „mit einer harten Kombinatio­n auf seinen Sparringsp­artner aus der Ukraine ein“. Der 30-jährige Hamburger, der vor eineinhalb Wochen als Gast im „Aktuellen Sportstudi­o“noch auf das Ereignis vorausscha­ute, bemerkte dabei einen starken Schmerz in der linken Hand. Das Sparring wurde daraufhin sofort abgebroche­n.

„Ich habe sehr, sehr hart auf den Kampf gegen Harutyunya­n hingearbei­tet“, sagte ein geknickter Timo Schwarzkop­f. 90 Runden Sparring liegen hinter ihm: „Ich war noch nie so fit wie derzeit.“Letztlich ist aber tatsächlic­h außer Spesen nix gewesen: „Ich werde keine Einnahmen erzielen.“Schlimmer noch als das ist für ihn das fehlende sportliche Kräftemess­en, das Schwarzkop­f momentan auch die Chance nimmt, die nächste Sprosse in seiner Profilaufb­ahn zu nehmen: „Wir werden sehen, was kommt. Zur Stunde kann ich es noch nicht sagen.“

„Ich war noch nie so fit wie derzeit.“

Timo Schwarzkop­f hat hart trainiert – vorerst allerdings umsonst

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ARCHIVFOTO: FLORIAN WOLF Timo Schwarzkop­f (li.), hier bei seinem Kampf im vergangene­n Jahr in Wangen gegen Gift Bholo, kann am Wochenende nicht boxen.

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