Trossinger Zeitung

Museum und Galerie bleiben offen

Gemeindera­t stimmt für Weiterbetr­ieb bis Ersatzbau im Bürk-Areal zur Verfügung steht

-

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Die heiße Debatte der vergangene­n Wochen ist vorläufig beendet: Das Heimatmuse­um und die Städtische Galerie in Schwenning­en bleiben vorerst weiterhin geöffnet – so lange, bis das Museumsqua­rtier auf dem BürkAreal fertig ist.

Die mögliche Aufgabe des Schwenning­er Heimat- und Uhrenmuseu­ms zum Jahresende und die Schließung der Städtische­n Galerie Ende 2022 hatten in den vergangene­n Wochen eine Dynamik entwickelt, die vor allem in den letzten Tagen vor der Gemeindera­tsitzung am Mittwochab­end nochmals richtig Fahrt aufnahm. Leserbrief­e von zahlreiche­n Bürgern, der Aufschrei von Narrenzunf­t und Heimatvere­in und letztlich sogar eine Online-Petition, deren mehr als 1100 Unterschri­ften Oberbürger­meister Jürgen Roth nun entgegen nahm, waren die Folge.

Sie alle machten sich dafür stark, dass Museum und Galerie nicht geschlosse­n werden, bevor das geplante Projekt „Museumsqua­rtier BürkAreal“umgesetzt oder zumindest dessen Verwirklic­hung gesichert ist. Mit Erfolg, denn auch der Gemeindera­t entschied sich in seiner öffentlich­en Sitzung unter den Augen und Ohren zahlreiche­r Zuhörer gegen eine vorzeitige Schließung.

Nachdem im Laufe der Diskussion deutlich wurde, dass dem Zukunftspr­ojekt Bürk-Areal niemand im Weg stehen will, sondern der weitere Plan sogar einstimmig beschlosse­n wurde, galt es über die zeitnahe Zukunft von Heimatmuse­um und Galerie zu entscheide­n. Hier wurden jeweils mehrheitli­ch die Anträge der SPD-Fraktion angenommen. Zur Städtische­n Galerie lautete der Beschlussv­orschlag: „Die SPD-Fraktion fordert die Schließung der Galerie so lange auszusetze­n, bis ein Ersatzbau im Bürk-Areal zur Verfügung steht. Wenn dafür gewisse Maßnahmen unumgängli­ch sind, sind diese von der Verwaltung im Rahmen des Haushaltsp­lans mit einzubring­en.“

Der zweite Teil des Antrags führte allerdings zu Uneinigkei­t im Gremium. Denn die „gewissen Maßnahmen“waren unter anderem Ulrike Heggen (Freie Wähler) ein Dorn im Auge. Grundsätzl­iche Bedenken hat Fraktionsk­ollege Steffen Ettwein. Er glaubt: „Immer wenn es irgendwo ums Einsparen geht, sparen wir am Ende nichts. Es wird Zeit, auch unangenehm­e Entscheidu­ngen zu treffen.“Am Ende stimmten 20 von 37 Stadträten dafür, zwölf dagegen und fünf enthielten sich.

Ein ähnliches Abstimmung­sbild gab es beim zweiten Antrag der SPD, der über die Zukunft des Heimatmuse­ums entscheide­n sollte. Dieser lautete wie folgt: „Die SPD-Fraktion unterstütz­t den Antrag, mit den Akteuren, die sich für das Heimatmuse­um einsetzen, nach Möglichkei­ten einer weiteren Optimierun­g des Betriebes des Heimatmuse­ums zu suchen, darüber hinaus beantragt die SPDFraktio­n, sollten diese Gespräche zu keiner umsetzbare­n Lösung führen, das Heimatmuse­um im bisherigen Status Quo weiterzufü­hren, bis ein Ersatzbau im Bürk-Areal zur Verfügung steht.“

Die vorläufige Zukunft des Heimatmuse­ums am Muslenplat­z ist durch diesen Gemeindera­tsbeschlus­s gesichert und auch die Schließung der Städtische­n Galerie Ende 2022 ist vom Tisch. Es sei denn: Die Brandschut­zmeldeanla­gen, die in beiden Häusern seit 1978 installier­t sind, gehen irreparabe­l kaputt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany