„Andere Gemeinden werden uns beneiden“
Ausgiebige Diskussionen zum Thema Vereinszentrum im Gosheimer Gemeinderat
GOSHEIM - Die Weiterentwicklung des Vereinshauses in ein Vereinszentrum ist das zentrale Thema der Oktobersitzung des Gosheimer Gemeinderats gewesen, zu der sich viele Zuhörer, darunter zahlreiche Vereinsvertreter, in der Jurahalle einfanden. Am bestehenden Standort in der Hauptstraße/Schulstraße soll unter anderem ein Bürgersaal gebaut werden.
Das ehemalige „Hauser-Areal“soll sich zum Zentrum für die Gosheimer Vereine weiterentwickeln. Bisherige andere Nutzer des Gebäudekomplexes, wie der Bauhof und Forst, werden hier aufgegeben und im neuen Bauhof untergebracht. Auch Einrichtungen, die die Rettungsdienste betreffen, werden zukünftig nicht mehr im Gebäude untergebracht sein.
Im März 2019 wurde bei allen interessierten Vereinen und Gruppierungen ein Flächenbedarf abgefragt, der sich auf insgesamt rund 2700 Quadratmeter beläuft. Zusätzlich wurde von der Verwaltung selbst ein Bedarf für einen Bürgersaal angemeldet mit etwa 250 bis 300 Quadratmetern.
Erneut wurde die Frage nach dem besten und geeignetsten Standort diskutiert, nachdem aus den Reihen des Gemeinderats ein Antrag gestellt wurde, den möglichen Alternativstandort „Hermle-Uhren-Areal“nochmals zu erörtern.
Für Gemeinderat (GR) Helmut Hermle macht es keinen Sinn, das Vereinszentrum woanders hinzubringen, es sei definitiv zu schade, auf dem „Uhren-Hermle-Areal“ein Vereinszentrum zu bauen. Er kann sich darauf viel eher Wohnungen und Geschäfte vorstellen. Auch Gemeinderat GR Wolfgang Hauser favorisierte das „Hauser-Areal“und denkt daran, darin eventuell auch Wohnraum zu schaffen. Für GR
Ignaz Mayer sind die Kosten beim bestehenden Vereinsheim einfach übersichtlicher. Zudem sieht er durch das Gebäude einen abschirmenden Effekt von der Landstraße her für die Seniorenresidenz.
GR Otto Weber äußerte dagegen Bedenken, ob es nicht zu wenige Parkplätze beim „Hauser-Areal“gibt und ob ein Bürgersaal beim ehemaligen China-Restaurant am roten Platz nicht eine gute Alternative wäre. GR Andreas Speck findet, dass ein Bürgersaal ins Vereinszentrum gehört und glaubt, dass andere Gemeinden auf so was Einzigartiges im Kreis neidvoll schauen werden. GR Bernd Schuler sieht den Platz zwischen „Hauser-Areal“und Lembergresidenz ideal für Vereine, um ein Festzelt dort aufzubauen und gleichzeitig die Infrastruktur wie Küche und Sanitäranlagen des Gebäudes mitnutzen zu können. Bürgermeister Kielack bewertet den jetzigen Standort als „goldrichtig“und sieht die deutlich bessere Fördermöglichkeiten des Landessanierungsprogramms sowie eine zeitlich schnellere Umsetzung als großen Vorteil gegenüber einem Neubau.
Das Gremium blieb bei seiner Entscheidung für den bestehenden Standort in der Hauptstraße/Schulstraße. Zusammen mit dem Planungsbüro Karl Hermle hat die Verwaltung drei Belegungsvarianten erarbeitet, die Juliane Hermle vom Planungsbüro näher erläuterte. Grundsätzlich sprachen sich alle Diskussionsbeiträge für die von der Verwaltung favorisierte Variante drei mit einem Abbruch des vorhandenen Querbaus und einem Neubau des Bürgersaals an eben dieser Stelle aus.
Die Verwaltung wurde jedoch gebeten, drei Untervarianten in die favorisierte Hauptvariante einzuarbeiten. Dabei handelt es sich um eine Prüfung der Verlagerung des Probelokals des Musikvereins im Dachgeschoss, eine Prüfung der Aufstockung des Bürgersaals um ein weiteres Stockwerk, um dort das Probelokal des Musikvereins dauerhaft unterzubringen und eine Prüfung der Entfernung der Zwischendecke zwischen Obergeschoss und Dachgeschoss zur Optimierung der Akustik im künftigen Proberaum des Musikvereins. Bürgermeister Kielack will die Entwurfsmodelle gleich mit entsprechenden Kostenvergleichen unterlegen.