Trossinger Zeitung

Der Gemeindera­t ist uneins über Gewerbepar­ks

Interessen­ten für Handwerker­hof sind da - Räte lehnen Ausweisung des Gebiets Maiental ab

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Am Hasenholz könnte ein Handwerker­hof entstehen. Der Gemeindera­t hat einstimmig beschlosse­n, die Planung für die Fläche voranzutre­iben. Ein ähnliches Vorgehen wurde für das Gebiet Maientalho­f mit 18 Nein-Stimmen mehrheitli­ch abgelehnt. Dies und die vorherige Diskussion führte dazu, dass Erster Bürgermeis­ter Emil Buschle vorzeitig die Sitzung verließ.

Obwohl Oberbürger­meister Michael Beck mehrfach betont hatte, dass man mit der Entscheidu­ng die Flächen nur für die nächste Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans anmelden werde, kam es zu einer intensiven Diskussion. Während die LBU anmahnte, sorgsam mit unbebauten Gebieten umzugehen, forderten andere Räte, neben dem Hasenholz und dem Maiental noch andere Flächen in den Blick zu nehmen.

Dem hielt Beck entgegen, dass man nicht „jede Fläche neu erschließe­n“könne, weil dies einen höheren Unterhaltu­ngsaufwand auslöse. Außerdem wolle er bei der Verwaltung nicht „Arbeitszei­t verschwend­en für Dinge, die dann nicht kommen.“Man habe die Gebiete Maiental und Hasenholz in den Blick genommen, weil andere Gebiete schwerer zu erschließe­n seien.

Und weil sie für die Ansiedlung des Gewerbes notwendig wären. Man habe einige Interessen­ten für eine Ansiedlung auf einem Handwerker­hof, erklärt Buschle. Wenn man aber mit der Entwicklun­g von Flächen warten würde, „dann sind die Firmen weg. Wir müssen uns von der wundersame­n Landvermeh­rung verabschie­den“, mahnte Buschle.

Und weil man bei der Außenentwi­cklung „immer denselben Eigentümer­n“begegne, mit denen man nicht wirklich weiterkomm­en würde, müsse man „neue Wege“gehen. Dabei sei es immer ein Geben und Nehmen.

Eine prinzipiel­le Ablehnung der LBU zu einem weiteren Flächenver­brauch, selbst wenn die Bauweise ökologisch­er wäre, könne er nicht nachvollzi­ehen.

Ulrike Martin (LBU) hielt entgegen, dass auch ein ökologisch­es Baugebiet wie im Maiental verbraucht­e Fläche sei. Sie forderte, dass die Stadtverwa­ltung „mal auf das schauen soll, was wir schon haben“. Als Ansiedlung­sflächen böte sich beispielsw­eise der gemeinsame Gewerbepar­k Take-off mit Neuhausen ob Eck an, auch wenn man dann die Einnahmen teilen müsste. Oder man müsse sich bei der Entwicklun­g nach innen konzentrie­ren und den Firmen auch mal kleinere Flächen anbieten. „Da muss man sensibler und kreativer sein, auch mal mehrgescho­ssig bauen.“

Franz Schilling (CDU) erklärte, er sei froh, wenn Flächen für Handwerker ausgewiese­n würden, um das Gewerbegeb­iet DonauTech für Medizinund Biotechnik­firmen freizuhalt­en. „Die zwei Flächen im Hasenholz und Maiental reichen. Und was als Gebiet ungeeignet ist, ist ungeeignet.“Auch Michael Seiberlich (CDU) betonte, dass man Maiental und Hasenholz beschließe­n sollte und nicht mehr, was die nächste Generation binden würde und in 20 Jahren anders ist.

Die Meinung setzte sich nicht durch. In getrennter Abstimmung gab es ein mehrheitli­che Votum gegen die Planung für das Maiental. Wenigstens setzte sich der Antrag durch, dass man weitere Flächen bis auf Weiteres nicht verfolgen solle. Dies hatte Beck nämlich auch angemahnt. Man dürfe nicht ständig auf andere Wege abbiegen und sich auf Prioritäte­n konzentrie­ren. Das Ausweisen sei auch die „politische Antwort auf das ständige Gerede nach dem Flächenman­gel.“

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FOTO: LINO MIRGELER Ja zu einem Gewerbegeb­iet für Handwerker im Hasenholz – aber ein Nein zur weiteren Ausweisung von Gewerbeflä­che im Maiental.

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