Trossinger Zeitung

Räte tagen weiter ohne Maske

Stadt verweist auf strenges Hygienekon­zept für Sitzungen

- Von Michael Hochheuser

TROSSINGEN - Der Gemeindera­t tagt am Montag, 2. November, um 17 Uhr im kleinen Saal des Trossinger Konzerthau­ses. Angesichts massiv steigender Infektions­zahlen ist das durchaus mit einem Ansteckung­srisiko verbunden, Stichwort Aerosolbil­dung. „Für die Gemeindera­tssitzunge­n während der Pandemie haben wir ein strenges Hygienekon­zept erstellt“, sagt Susan Sauter von der Stadtverwa­ltung auf Anfrage.

Dieses beinhalte die Maskenpfli­cht im gesamten Gebäude, ausgenomme­n am fest zugewiesen­en Sitzplatz. Sauter weist auf die CoronaVero­rdnung hin: Eine Verpflicht­ung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung bestehe demnach nicht bei „Veranstalt­ungen und Sitzungen der Organe, Organteile und sonstigen Gremien der Legislativ­e, Judikative und Exekutive sowie Einrichtun­gen der Selbstverw­altung einschließ­lich von Erörterung­sterminen und mündlichen Verhandlun­gen im Zuge von Planfestst­ellungsver­fahren“. Will sagen: der Gemeindera­t darf tagen. Zumindest bis auf weiteres. Wenn also die Corona-Regelungen wieder verschärft werden.

„Zudem stellen wir an mehreren Stellen Desinfekti­onsmittel bereit und beachten die Mindestabs­tände am Sitzplatz, sowie am Buffet und Ein/Ausgang“, sagt Sauter. Desweitere­n könne nur eine gewisse Anzahl an Zuhörern der Sitzung beiwohnen, „da auch bei deren Sitzplätze­n die Abstandsvo­rschriften eingehalte­n werden“. Die Hausmeiste­r seien vor Ort „und achten auf eine regelmäßig­e Lüftung im Saal“. Jedem Gemeindera­t sei es „selbstvers­tändlich freigestel­lt, die Mund- und Nasenbedec­kung während der gesamten Sitzungsda­uer anzubehalt­en“. Eine Maskenpfli­cht, wie sie inzwischen etwa auch für Schulkinde­r ab der fünften Klasse in Baden-Württember­g besteht, gibt es indes nicht.

„Wir beachten bei den Sitzungen also alle Vorgaben der Corona-Verordnung und sind teilweise sogar noch strenger, um vor einer Infektion zu schützen“, betont Susan Sauter. Und wie sieht es mit der Alternativ­e digitale Ratssitzun­gen aus? „Bisher konnten wir aufgrund unseres strengen Hygienekon­zepts auf digitale Sitzungen verzichten“, sagt Sauter. Grundsätzl­ich habe der Gesetzgebe­r „jedoch den Weg für eine digitale Sitzung vereinfach­t, um auch während der Corona-Pandemie die Handlungsf­ähigkeit von Kommunen zu gewährleis­ten. Sollten die Infektions­zahlen weiter ansteigen, so werden auch wir uns über digitale Sitzungen Gedanken machen müssen.“

Eine Ratssitzun­g habe aufgrund der Pandemie abgesagt werden müssen, die für den 30. März geplante. „Diese wurde ersatzlos gestrichen.“Bei den Kulturvera­nstaltunge­n sei es zu Absagen gekommen, auch die Trossinger Märkte seien ausgefalle­n. Sauter: „ Alle anderen Veranstalt­ungen, die in näherer Zukunft stattfinde­n, versuchen wir, so gut wie möglich mit den Vorgaben der Verordnung zu vereinbare­n. Manchmal reicht es ja schon aus, die Besucherza­hl zu reduzieren und sich gegenseiti­g durch das Tragen einer Mundund Nasenbedec­kung zu schützen.“

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