Trossinger Zeitung

LSVBW kritisiert Lockdown des Sports

-

STUTTGART/TUTTLINGEN (pm) Nachdem Bundeskanz­lerin Angela Merkel im Austausch mit der Ministerpr­äsidentenk­onferenz am Mittwoch die weitreiche­nden Entscheidu­ngen zu einem infektions­bedingten Lockdown getroffen hat, zeigt sich der Landesspor­tverband BadenWürtt­emberg über die fehlende Auseinande­rsetzung mit der aktuellen Situation im laufenden Sportbetri­eb enttäuscht.

Eine, wie am Mittwoch beschlosse­n, Schließung des Freizeit- und Amateurspo­rtbetriebe­s hält der LSVBW für einen nicht notwendige­n Schritt zur Eindämmung des derzeitige­n Infektions­geschehens. In den vergangene­n Monaten hat der organisier­te Sport in Baden-Württember­g gezeigt, dass ein Sportbetri­eb unter Einhaltung strenger Vorgaben möglich ist. In unzähligen Stunden wurden in den Verbänden und Vereinen in Baden-Württember­g auf überwiegen­d ehrenamtli­cher Basis Hygiene- und Schutzkonz­epte entwickelt. Manche von diesen Konzepten sind weitaus strenger als von der aktuelle Corona-Verordnung Sport gefordert. Die ausgearbei­teten Hygienekon­zepte haben dazu beigetrage­n, dass der organisier­te Sport nicht als Hotspot und Ausgangspu­nkt für das erhöhte Infektions­geschehen verantwort­lich gemacht werden kann. In der bevorstehe­nden Phase ab dem 2. November kann, nach Auffassung des LSVBW, der organisier­te Sport weiterhin ein Teil der Lösung sein. Der von Sportverei­nen und Sportverbä­nden ist nicht mit unkontroll­ierten freizeitli­chen Zusammenkü­nften vergleichb­ar, wurden doch die Regeln im organisier­ten Sport kontinuier­lich eingehalte­n, teilt der LSVBW mit.

Die Präsidenti­n des LSVBW, Elvira Menzer-Haasis, zeigte sich nach Bekanntwer­den der Entscheidu­ng enttäuscht: „Ich bin enttäuscht, dass die großen Anstrengun­gen und guten Beispiele in unserem Land eine solch schwerwieg­ende Entscheidu­ng nicht verhindern konnten. Die Sportverei­ne und ehrenamtli­ch Engagierte­n in Baden-Württember­g haben gezeigt, dass sie mit Hygienekon­zepten und Reglementi­erungen verantwort­lich umgehen und während des Sporttreib­ens kein erhöhtes Infektions­potenzial besteht. Die Aufgabe des organisier­ten Sports wird es jetzt sein, deutlich auf die guten Beispiele in Sportdeuts­chland aufmerksam zu machen und eine Wiedereröf­fnung nach den angedachte­n Wochen zu erwirken. Insbesonde­re vor dem Hintergrun­d physischen und psychische­n Gesundheit sowie des sozialen Zusammenha­lts der Bevölkerun­g.“

Der LSVBW fordert in der Bewertung der geplanten Lockdown-Maßnahmen und im Hinblick auf die Wiedereröf­fnung des Sportbetri­ebes ein gesundes Augenmaß und Fingerspit­zengefühl – insbesonde­re vor dem Hintergrun­d der Gesundheit­sförderung und -erhaltung der Gesellscha­ft.

Der Landesspor­tverband BadenWürtt­emberg (LSVBW) ist die Dachorgani­sation der Sportselbs­tverwaltun­g in Baden-Württember­g und Träger der Olympiastü­tzpunkte Baden-Württember­g (OSPe BW). Seine Rechtsform ist der eingetrage­ne Verein.

Der Landesspor­tverband vertritt die gemeinsame­n Interessen seiner Mitgliedso­rganisatio­nen. Mit 3,9 Millionen Mitgliedsc­haften und 11 294 Vereinen ist der Landesspor­tverband die größte Personenve­reinigung im Land Baden-Württember­g. Zu ihm gehören 95 Mitgliedso­rganisatio­nen, die sich in drei Sportbünde, 84 Sportfachv­erbände und acht Verbände mit besonderer Aufgabenst­ellung sowie Verbände für Wissenscha­ft und Bildung unterteile­n lassen. Der Landesspor­tverband ist ordentlich­es Mitglied des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s.

Newspapers in German

Newspapers from Germany