Donautal-Marathon fast unter Wettkampfbedingungen
Alternative zu run & fun –Wie die Laufveranstaltung trotz Corona umgesetzt wurde
TUTTLINGEN - Auf einen großen Zieleinlauf mussten die Teilnehmer beim Donautal-Marathon in diesem Jahr verzichten, ebenso auf den klassischen Startschuss und jubelnde Zuschauer. Eigentlich findet der Marathon immer im Juni im Rahmen von run & fun statt. Die Laufveranstaltung musste coronabedingt jedoch abgesagt werden. Der Marathon wurde auf den vergangenen Sonntag verschoben. Damit die Veranstaltung stattfinden konnte, waren einige Änderungen und ein detailliertes Hygienekonzept nötig. „Den Aufwand
war es trotzdem wert“, sagt Organisator Thomas Ulrich.
Unter anderem wurde die Strecke geändert. Los ging es nicht in Tuttlingen, sondern vom Bahnhofsvorplatz in Hausen im Tal. Von dort liefen die rund 50 Teilnehmer dann die 42 Kilometer Richtung Tuttlinger Bahnhof. Einen typischen Startschuss gab es nicht. Die Läufer starteten in kleinen Gruppen von maximal zehn Personen hintereinander. „Ich hab einfach gesagt: Ihr dürft jetzt loslaufen“, erzählt Thomas Ulrich. Die ersten Meter der Strecke sind noch Gehweg, hier mussten die Teilnehmer ohnehin mit Abstand und hintereinander laufen. Einige Läufer trugen zusätzlich einen Mund-Nasen-Schutz, den sie später abnahmen, so Ulrich. „Nach den ersten Kilometern zieht sich das Feld dann auseinander“, erläutert er.
Auch bei den Getränkestationen musste umgeplant werden. Normalerweise greift sich hier einfach jeder Sportler einen Becher – unter den aktuellen Bedingungen war das nicht mehr möglich. Stattdessen steht ein Helfer mit Mund-Nasen-Schutz und Handschuhen bereit und reicht den Sportlern ein Getränk. Verpflegung mit Essen gab es keine.
Die Rückmeldung der Teilnehmer
sei sehr positiv ausgefallen, so Ulrich. „Wir haben da eine richtige Dankbarkeit seitens der Läufer gespürt“, fasst der Organisator zusammen. Und das trotz fehlender Siegerehrung und kleinerem Zieleinlauf. Es gab lediglich die Möglichkeit für die Läufer, noch einmal etwas zu trinken. Eine Gruppenbildung sollte verhindert werden.
99 Läufer hätten laut Hygienekonzept teilnehmen dürfen. Etwa 60 hatten sich angemeldet, 50 gingen letztendlich an den Start. Dabei traten nicht ausschließlich Läufer aus der Region an. Drei Viertel der Teilnehmer reiste aus dem süddeutschen Raum an. „Es war eine Möglichkeit für Läufer, die das ganze Jahr auf diese Distanz hin trainiert haben“, sagt Ulrich. Die abgespeckte Version sollte es den Athleten ermöglichen, ihren Leistungsstand auf die Probe zu stellen.
Wie es sportlich weitergehen soll, ist noch unklar. Aktuell laufen die Planungen für run & fun 2021. Wie genau die Laufveranstaltung aussehen wird, lässt sich noch nicht sagen. „Ich hoffe, dass wir eine Veranstaltung machen können, wenn auch etwas modifiziert“, so Ulrich. Außerdem beschäftigt sich die TG Tuttlingen laut Ulrich derzeit damit, wie digitale Angebote aussehen könnten. Dass aktuell mehr Menschen das Laufen für sich entdecken, freut Thomas Ulrich allerdings: „Dann hätte die Situation sogar etwas Positives.“