Das „Mittelalter“stellt die meisten Infizierten
Pandemie bringt 79 neue Fälle an nur einem Tag
SCHWARZWALD-BAAR-KREIS (cos/ sbo) - 79 Neuinfektionen – so eine Steigerung zum Vortag gab es seit Beginn der Pandemie in der Region noch nie. Trotzdem fällt laut Landesgesundheitsamt die Sieben-Tages-Inzidenz auf 91,8 (Stand Donnerstag, 16 Uhr), was an technischen Problemen bei der Datenübermittlung liegt.
So wurden die am Donnerstag gemeldeten Fälle nicht gewertet, was bedeutet, dass die tatsächliche Inzidenz höher liegt. Das Gesundheitsamt meldete am Donnerstag die aktuellen Zahlen. Demnach kletterte die Zahl der bestätigten Fälle im Kreis am Donnerstag auf 1386 (+ 79 zum Vortag) – in 983 Fällen sind die Corona-Patienten wieder genesen (+ 25). Die Statistik der Todesfälle liegt weiterhin bei 37 (+0). Somit beträgt die Zahl der aktuell an Covid-19 Infizierten 366 Personen (+54).
Im Schwarzwald-Baar-Klinikum befinden sich 29 am Coronavirus erkrankte Personen. Laut Kliniksprecherin Sandra Adams sind 24 der Patienten im Schwarzwald-Baar-Kreis wohnhaft und zwischen 60 und 80 Jahre alt. Der Grafik des Landratsamtes lässt sich entnehmen, dass das Gros der Infizierten zwischen 35 und 60 Jahre alt ist (521 Fälle), an zweiter Stelle rangieren die 15 bis 34-Jährigen (380 Fälle), an dritter die 61- bis 75Jährigen (173 Fälle), gefolgt von den 76- bis 89-Jährigen (131). Immerhin 42 Infizierte sind sogar 90 Jahre und älter, elf bis Vierjährige fließen in die Statistik ein sowie 49 zwischen fünf und 14 Jahren.
Das Test-Verhalten bleibt rege. So wurden im Corona-Abstrichzentrum in VS-Schwenningen am Mittwoch 143 Abstriche genommen. Aber wo steckten sich zuletzt die meisten im Schwarzwald-Baar-Kreis an? Laut der Pressesprecherin des Landratsamtes Schwarzwald-Baar, Heike Frank, gibt es „den“CoronaHotspot im Landkreis nicht. Stattdessen habe man es mit verschiedenen Verbreitungsquellen zu tun – „es gibt beispielsweise Schüler, Rentner, Arbeitnehmer aus unterschiedlichen Bereichen, die sich infiziert haben“, erläutert Frank. In 30 Prozent der Fälle könne man die Ansteckung noch nicht einmal mehr auf einen spezifischen Kontakt zurückführen – die Nachverfolgung wird damit nicht nur immens erschwert, sondern scheitert immer öfter auch.
Weiterhin werden aber auch Fälle von Reiserückkehrern, Besuchen und Veranstaltungen aus den Nachbarlandkreisen eingetragen. Ein Herd konnte dann jedoch ausgemacht werden: Sehr stark gestiegen seien die Zahlen im SchwarzwaldBaar-Kreis auch aufgrund eines Ausbruchs in einer Schwenninger Freikirche (wir berichteten). Die Verbreitung des Coronavirus im Schwarzwald-Baar-Kreis habe dadurch „leider zugenommen“. Auch geografisch wird das mit 37 neuen Fällen in VS in der Statistik bestätigt, wobei die übrigen Neuinfektionen weit verstreut sind. So verteilen sich die 79 Fälle auf 13 Städte und Gemeinden in der Region: VillingenSchwenningen (+37), Donaueschingen (+11), Bad Dürrheim (+3), Blumberg (+6), Bräunlingen (+2), Brigachtal (+7), Dauchingen (+1), Furtwangen (+2), Hüfingen (+2), Königsfeld (+2), Mönchweiler (+2), St. Georgen (+3), Tuningen (+1). Lediglich in Gütenbach, Niedereschach, Schönwald, Schonach, Triberg, Unterkirnach und Vöhrenbach wurden keine neuen Infektionen bekannt.
Das Abstrichzentrum in Schwenningen, Brandenburger Ring 150, für symptomlose Personen, ist das nächste Mal am Samstag von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Die Corona-Hotline des Gesundheitsamtes für gesundheitliche Fragen zum Coronavirus, Telefon 07721/9 13 71 90, und die Hotline zur Corona-Verordnung (Telefon: 07721/9 13 76 70) die Hotline zum Thema „Reiserückkehr“, Telefon 07721/ 9 13 76 79, sind am Freitag von 8 bis 11.30 Uhr erreichbar.