Corona und der Lockdown verzögern Projekte in Namibia
Der gemeinnützige Verein Creabuntu leistet statt dessen mit einem Notfallplan Hilfe in der Grundversorgung
TROSSINGEN/WINDHOEK (pm) Ein turbulentes Jahr neigt sich bald dem Ende zu – auch in Namibia. Ein Jahr, in dem viele große Ziele der gemeinnützigen Organisation Creabuntu auf Eis gelegt werden mussten. Die großen Pläne mussten einem Notfallplan weichen und stattdessen musste Hilfe in der Grundversorgung geleistet werden. Die gute Nachricht für die Hilfsorganisation ist: Seit vier Wochen hat sich die Lage in dem südwestafrikanischen Land gebessert: Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 14 Fällen pro 100 000 Einwohnern.
So können Kunst- und Theaterworkshops wieder im Waisenhaus „Hope Village“stattfinden. Nachdem es zwei Mal einen Lookdown gab, hoffen Kinder, Lehrer, und Vereinsmitglieder, dass sich die Lage nun stabilisieren wird. In der Corona-Krise gehe es vor allem darum, dass Land wiederaufzubauen und armen Familien zu helfen, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Durch den Lockdown fiel das Geschäft für viele Frauen, die als Straßenhändlerinnen arbeiten, oder Kunsthandwerk an Touristen verkaufen, aus. Dank einiger Spenden konnte Creabuntu Lebensmittelpakete besorgen und auch das Honorar der namibischen Dozenten bezahlen.
Creabuntu kooperiert außerdem mit der Suppenküche von Samuel Kapepo in Katutura. Diese erhielt nun Unterstützung von der Deutschen
Botschaft in Namibia.
Zur Unterstützung bedürftiger Familien wurden 2700 Euro aus dem Kleinstprojektefonds für den Kauf von Lebensmittelpaketen zur Verfügung gestellt. Die Pakete wurden kürzlich von der gemeinnützige Organisation Creabuntu an Bewohner der informellen Siedlung Freedomland in Katutura verteilt. Da die Suppenküche derzeit nicht wie sonst Essen kochen und ausgeben kann, wurden über einen Zeitraum von vier Wochen Lebensmittelpakete an bedürftige Familien verteilt. Seit 2017 ist Creabuntu eine eingetragene NGO in Namibia. Der Verein führt eine Kooperation mit den beiden deutschen Vereinen Tangeni Shilongo e.V. und Kultur, Bildung und Freizeit e.V., um in Deutschland Spenden zu sammeln und zu verwalten.
Die Trossingerin Elke Reinauer gründete die NGO Creabuntu in Namibia,
mit dem Ziel, eine Kunstschule in Namibia aufzubauen. Im Jahr 2018 wurde die Kids Soupkitchen im Stadtteil Katutura in den Verein Creabuntu integriert, um Ressourcen zu bündeln, den Output zu steigern und größere Perspektiven zu ermöglichen. Die Suppenküche wird geleitet von Samuel Kapepo. Ziel der Kooperation ist der Erwerb eines Grundstückes in Katutura, finanziert über die in Deutschland eingeworbenen Spendengeldern, zur Gründung einer Jugendkunstschule, mit Suppenküche und sozialem Zentrum, das Beratung und Schulunterstützung anbietet. Aktuell basiert die Arbeit von Creabuntu auf den zwei Säulen: Theater- und Kunstworkshops sowie der Suppenküche.
Wer wissen will, was es mit dem Namen Creabuntu auf sich hat, bekommt weitere Infos auf www.creabuntu.de