Trossinger Zeitung

Freikirche weist die Vorwürfe zurück

Weitere Gemeinde in Schwenning­en meldet drei Corona-Fälle

- Von Michael Pohl

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Nachdem in den vergangene­n Tagen mehrfach über Corona-Fälle in einer Freikirche in VS-Schwenning­en berichtet worden ist, und am Donnerstag bekannt wurde, dass es 60 Infizierte inklusive aller Folgefälle nach zwei Gottesdien­sten mit rund 150 Personen gibt, schickten die Verantwort­lichen der Crystal-Forum-Gemeinde am Freitag eine schriftlic­he Stellungna­hme zu den Ereignisse­n.

Diese folgt im Wortlaut: „Als evangelisc­he Freikirche mit Besuchern aus verschiede­nen Landkreise­n nehmen wir unsere Verantwort­ung in der Gesellscha­ft und in dieser Corona-Pandemie sehr ernst. Bereits im Mai 2020 hatten wir nach dem ersten Lockdown ein umfangreic­hes schriftlic­hes Hygienekon­zept erstellt und fortan beim Neustart der Gottesdien­ste umgesetzt. Diesbezügl­ich waren wir im Austausch mit den zuständige­n Behörden. Die Maßnahmen zum Infektions­schutz beinhalten unter anderem neben

Desinfekti­onsmittel für die Hände und in allen Räumen einen Mindestabs­tand von 1,50 Meter zwischen Personen verschiede­ner Haushalte sowie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, wenn der Mindestabs­tand nicht eingehalte­n werden kann. Im Eingang, Ausgang, Foyer oder in den Toiletten ist ein MundNasen-Schutz vorgeschri­eben.

Unser Begrüßungs­team hat das Eintragen in die Teilnehmer-Listen (an Tischen im Freien) angeleitet und im Innenraum dann den Besuchern jeweils Plätze, unter Einhaltung der Abstandsre­gel, zugewiesen. Dafür waren im Vorfeld auch die Stuhlreihe­n mit insgesamt mehr Abstand aufgestell­t worden. Der Abstand von 1,50 Meter zum Sitznachba­rn ist durch drei freie Stühle eindeutig zuzuordnen. Die maximal zulässige Personenza­hl wurde zu keinem Zeitpunkt überschrit­ten.

Laut der aktuellen Corona-Verordnung (Stand 6.11.20) sind Gottesdien­ste und religiöse Veranstalt­ungen inklusive des gemeinscha­ftlichen Singens – unter Einhaltung des

Hygienekon­zeptes – offiziell gestattet. Gemäß der Verordnung war es den Besuchern auch gestattet, am Sitzplatz – unter Einhaltung der Abstandsre­geln – den Mund-NasenSchut­z abzunehmen.

Unter Einhaltung des Hygienekon­zepts, zu dem wir im Austausch mit den Behörden standen, konnten seit Mai regelmäßig­e Gottesdien­ste ohne Vorfälle stattfinde­n. Dass es trotz aller Maßnahmen zum Infektions­schutz nach den Gottesdien­sten vom 24. und 25. Oktober nun doch zu einem Vorfall und über 60 Covid-19Infizier­ten (Stand 6.11.20) gekommen ist, bedauern wir als Gemeindele­itung sehr. Wie das Gesundheit­samt uns auf Anfrage mitteilte, waren es offenbar zehn Personen, die sich im Umfeld des Gottesdien­stes infiziert haben – und in Folge bislang 50 weitere Personen angesteckt haben.

Richtig ist, dass etwa 150 Besucher zu den beiden Veranstalt­ungen gekommen sind. Dass auf den Teilnehmer­listen Pseudonyme eingetrage­n wurden, können wir so aber nicht bestätigen. Richtig ist, dass auf den Listen leider teils Namen oder Nummern unleserlic­h geschriebe­n waren. Fehlende Adressen erklären sich mit der Option der gängigen Listenvorl­agen, als Kontakt Telefon oder Adresse anzugeben. Diese Datenlücke­n wurde von einem eigens von uns eingericht­eten internen Gemeindete­am – in kontinuier­lich enger Zusammenar­beit mit dem hiesigen Gesundheit­samt – unverzügli­ch aufgearbei­tet, um alle Kontakte zeitnah nachvollzi­ehen zu können.

Als Gemeindele­itung betonen wir in aller Form, dass wir zu den Hygieneund Abstandsre­geln der CoronaVero­rdnung stehen. Seitdem der erste Corona-Fall aus unserem Haus gemeldet wurde, haben wir alle Gottesdien­ste vor Ort bis auf weiteres abgesagt.“

Wie das Landratsam­t Schwarzwal­d-Baar-Kreis nun mitteilte, gibt es mittlerwei­le drei weitere CoronaFäll­e in einer anderen VS-Schwenning­er Freikirche, die „in Verbindung mit dem Infektions­geschehen der ersten Freikirche stehen“, heißt es in einer Mitteilung der Behörde.

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