Trossinger Zeitung

Das „alte E-Werk“steht zum Verkauf

Für denkmalges­chütztes Gebäude an der Kirchstraß­e sind 2,5 Millionen Euro ausgerufen

- Von Michael Pohl

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Ist der Leerstand im ehemaligen Elektrizit­ätswerk an der Kirchstraß­e bald Geschichte? Zumindest ist dies das Ziel des Noch-Eigentümer­s. Dieser will die denkmalges­chützte Immobilie verkaufen.

Die Schwenning­er Innenstadt befindet sich seit einigen Jahren im Wandel. Das ehemalige Feuerwehrh­aus wurde jüngst saniert und zur Mensa der Gartenschu­le umfunktion­iert, der Marktplatz wurde neu gestaltet, und wo einst die Uhrenfabri­k Emes zwischen Bildacker-, Gartenund Bürkstraße stand, soll am 1. Dezember das „Menetatis“-Seniorenze­ntrum eröffnet werden.

Und auch schräg gegenüber soll sich etwas verändern, denn das ehemalige Elektrizit­ätswerk an der Kirchstraß­e steht zum Verkauf. Der Stuttgarte­r Immobilien­makler Markus Preller vom Büro Immo PR hat das denkmalges­chützte Objekt in seinem Portfolio. Angesetzt ist das Gebäude mit einem Verkaufspr­eis von 2,5 Millionen Euro, wie Preller auf Nachfrage mitteilt. Grund für den Verkauf sei, dass sich der Noch-Eigentümer, der nicht im Raum Villingen-Schwenning­en lebt, nicht mehr aus der Entfernung um die Immobilie kümmern könne.

„Ich beschäftig­e mich nun schon seit etwa fünf Jahren mit dieser Immobilie, wir hatten sogar schon überlegt, selbst zu investiere­n“, erklärt Preller, dessen Firma nicht nur als Immobilien­makler, sondern auch im Bereich Projektent­wicklung tätig ist. Letztlich sei es aber tatsächlic­h eine logistisch­e Entscheidu­ng gewesen, doch einen Verkauf anzustrebe­n.

Die Chancen hierfür sieht Preller durchaus, zumal sich in jüngster Zeit einiges im Umfeld getan hat, was das

Objekt attraktive­r macht. „Der Marktplatz und auch das ehemalige Emes-Areal werten die Gegend auf.“Deshalb könne er sich durchaus auch vorstellen, dass insbesonde­re im Obergescho­ss des E-Werks Wohnungen entstehen können.

Grundsätzl­ich biete das Objekt viele Möglichkei­ten, da auch die einzelnen Etagen in ganz unterschie­dlichem Zustand sind. „Wer einen Kauf ohne große Investitio­nen anstrebt, kann die Räume oben quasi direkt vermieten“, sagt Preller. Das ehemalige „Urania“eine Etage tiefer sei auf den Rohbau rückgebaut worden, sodass man quasi bei null anfangen könnte. Das Erdgeschos­s könnte für gewerblich­e Zwecke interessan­t sein – so wie es bis vor ein paar Jahren vom Restaurant Bun Bun Burger vor dem Umzug an den Marktplatz genutzt wurde. „Das Untergesch­oss ist an einen Spielothek­betreiber vermietet und das soll auch so bleiben“, erklärt Preller.

Der Makler erklärt, dass der Noch-Eigentümer des Gebäudes früher selbst die Spielothek betrieben habe, extra einen seriösen Nachfolger gesucht und gefunden habe und die Spielothek momentan vor allem Bestandssc­hutz hätte.

„Auch wenn das in Stadtzentr­en nicht von allen gern gesehen ist, sollte dieser Bestandssc­hutz solange genutzt werden, solange es das Gesetz zulässt“, lautet die Meinung des Maklers.

Die Chancen haben laut Markus Preller auch schon Interessen­ten wahrgenomm­en. Dies seien bislang drei an der Zahl, die zum Teil sogar schon klare Konzepte für das Objekt hätten vorlegen können.

Zum Gebäude gehört auch noch der Parkplatz im rückwärtig­en Bereich, der laut Preller nicht nur als solches dienen könnte, sondern durchaus auch für eine Gebäudeerw­eiterung Platz biete. „Für diejenigen, die nach dem Erwerb investiere­n wollen, wäre Potenzial vorhanden“, betont Preller

Das „alte E-Werk“ist nicht etwa ein fiktiver Name, sondern darin begründet, dass in diesem Bauwerk im Jahr 1902 das Zeitalter der Elektrizit­ät in Schwenning­en begann. Von dort aus wurde Schwenning­en mit Elektrizit­ät versorgt. Zu Beginn waren es mehrere Tausend Lampen – Tendenz steigend.

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FOTO: POHL/SBO Das alte E-Werk steht zum Verkauf.

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