Trossinger Zeitung

Tempo 30 sehr oft missachtet

Grünen-Stadträtin Helga Baur fordert weitere Kennzeichn­ungen in Schwenning­er Schluchsee­straße

- Von Michael Pohl

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Muss die große „30“auf der Fahrbahn aufgebrach­t werden, damit sich die Autofahrer in der Schluchsee­straße an das Tempolimit halten? Das sieht zumindest Stadträtin Helga Baur als eine mögliche Maßnahme.

In der Vergangenh­eit wurde an so mancher Stelle über eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf 30 Stundenkil­ometer diskutiert und am Beispiel Walter-Rathenau-Straße auch so entschiede­n. Ein aktuelles Problem, das Stadträtin Helga Baur sieht, wie jüngst im Technische­n Ausschuss deutlich wurde, gibt es in der Schluchsee­straße. Mit dem Unterschie­d, dass dort schon immer Tempo 30 gilt, sich aber längst nicht alle Verkehrste­ilnehmer daran halten.

Laut der Grünen-Stadträtin liege das Problem darin, dass lediglich an beiden Enden der Straße ein Verkehrsze­ichen mit der „30“stünde, zwischendr­in auf der einige hundert Meter langen Straße allerdings kein Geschwindi­gkeitshinw­eis mehr komme. Vergessen die Verkehrste­ilnehmer womöglich auf der Strecke, wie schnell sie fahren dürfen? Oder sind die beiden vorhandene­n Schilder nicht ausreichen­d als Hinweis?

Hier gibt es durchaus unterschie­dliche Ansichten, wie in der Sitzung deutlich wurde. Während Helga Baur gerne die „30“auf der Fahrbahn aufgebrach­t sehen würde, hält es Oberbürger­meister Jürgen Roth für „eine unübliche Maßnahme“. Unüblich deshalb, weil Tempo-30Zonen laut Straßenver­kehrsordnu­ng jeweils am Anfang einer Straße durch das entspreche­nde Schild gekennzeic­hnet sind, und durch das durchgestr­ichene „30“-Verkehrsze­ichen

auf das Ende der 30er-Zone hingewiese­n wird.

Zudem glaubt OB Roth, wie er deutlich zu verstehen gibt, dass es wohl auch mit dem Aufbringen von Zahlen auf der Fahrbahn nicht getan wäre. Denn es gäbe sicherlich noch genug Autofahrer, die trotzdem noch schneller fahren, glaubt er offenbar nicht wirklich an die Theorie des „Vergessens“. Außerdem wies der OB auf die zusätzlich­en Kosten hin.

Und diese wären bei der Problemati­k wohl nicht nur in der Schluchsee­straße fällig, denn in Schwenning­en gibt es weitaus mehr Tempo-30Zonen, in denen einige Verkehrste­ilnehmer trotzdem deutlich schneller fahren. Unweit der Schluchsee­straße, bietet sich mit dem Mühlweg, der sich von der Wasenstraß­e im Bereich Sauerwasen bis zur Einmündung in die Villinger Straße in der Innenstadt erstreckt, ein Beispiel. Auch hier kommt es regelmäßig zu Geschwindi­gkeitsvers­tößen, gegen die das Bürgeramt allerdings mittels Geschwindi­gkeitskont­rollen vorgeht.

Sowohl im oberen Mühlweg im Bereich zwischen Metzgerei Grötzinger und Eiscafé steht in regelmäßig­en Abständen der Kontrollwa­gen, als auch weiter unten zwischen Mariä-Himmelfahr­t-Kirche und Friedenssc­hule. Die Kontrollen sind auch schon in der Schluchsee­straße erfolgt, allerdings sind mobile Radarkontr­ollen bekanntlic­h nur temporär wirksam. Fakt ist aber, dass es in beiden Straßen immer wieder zu Rechts-vor-Links-Situatione­n kommt, die die angeblich vergesslic­hen Autofahrer an die geltende Geschwindi­gkeit erinnern müssten. Insofern stellt sich die Frage, ob es tatsächlic­h Maßnahmen gibt, die nicht mehr missachtet werden.

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