Trossinger Zeitung

Wild Wings schießen Eisbären ab – 5:1

Eishockey: SERC siegt unerwartet in Berlin – Doppelpack­s von Olver und Thuresson

- Von Heinz Wittmann

BERLIN - Große Sprüche, viel dahinter: Der Ankündigun­g von Wild Wings-Trainer Niklas Sundblad vor dem Spiel bei den Eisbären Berlin haben seine Spieler am Freitag Taten folgen lassen. Mit dem 5:1 (1:1, 2:0, 2:0) bewiesen die Schwenning­er Eishockey-Profis, dass sie auch ohne vorheriges Testspiel „sehr gut vorbereite­t“waren und dem „Gegner Paroli bieten“konnten. In der vergangene­n Saison hatte der SERC nur eines von vier Spielen gegen die Hauptstädt­er gewonnen.

Es kribbelte vor der Begegnung schon ein wenig. Nach 251 Tagen spielten die Schwenning­er endlich wieder Eishockey. Die Berliner hatten immer schon fünf Vorbereitu­ngspartien absolviert. Wie würde sich die mit neun Neuzugänge­n angetreten­en Wild Wings schlagen? Zunächst einmal ganz hervorrage­nd, denn nach 28 Sekunden gingen die Gäste im altehrwürd­igen „Wellblechp­alast“in Front. Der Ex-Berliner Darin Olver, Neuzugang vom ERC Ingolstadt, überwand Nationalto­rwart Mathias Niederberg­er.

Schwenning­en machte weiter Druck, Tyson Spink verpasste nur knapp das 2:0. Berlin fand erst allmählich ins Spiel. In Überzahl besaß Maxim Lapierre eine gute Chance, die jedoch SERC-Torwart Joacim Eriksson mit einer sensatione­llen Parade entschärft­e. Blitzschne­ll war der Schwede vom rechten ins linke Eck gewechselt und konnte den Puck mit dem Schläger abwehren. Dass der 30-Jährige auch mit der Fanghand gut ist, bewies er kurz darauf.

Im Spiel war ordentlich Tempo. Dafür sorgten auch die Zwillinge Tyler und Tyson Spink. Nach Tyson ließ aber auch Tylor eine große

Chance liegen. In der achten Minute waren die Eisbären durch Nationalst­ürmer Parker Tuomie zum Ausgleich gekommen.

Im zweiten Drittel gingen die Wild Wings 2:1 in Front. Der freistehen­de Andreas Thuresson traf im Powerplay ins Netz (24.). Vier Minuten später sogar das 3:1 für Schwenning­en.

Olver durfte sich schon zum zweiten Mal am Abend als Torschütze feiern lassen. Dass die Wild Wings füreinande­r einstehen, zeigte die Szene, als Boaz Bassen von Berlins Jonas Müller einen unfairen Check in die Bande erhielt. Troy Bourke eilte herbei, um den Teamkamera­den mit den Fäusten zu rächen. Als Bassen und anschließe­nd auch noch Benedikt Brückner auf der Strafbank saßen, musste der SERC ein doppeltes Unterzahls­piel überstehen. Er tat dies, weil er gut arbeitete, aber auch weil die Hauptstädt­er zu umständlic­h agierten.

Auch zu Beginn des Schlussabs­chnitts waren die Neckarstäd­terzunächs­t in der Defensive gefordert. Zwei Unterzahls­piele nach Strafen gegen Maximilian Hadraschek und Christophe­r Fischer blieben folgenlos. In einer 2:1-Situation passte Hadraschek zu Daniel Pfaffengut, dieser ließ aber zehn Minuten vor dem Spielende das mögliche 4:1 liegen.

Thuresson machte es in der 57. Minute besser. Nach Vorlage von Tyler und Tyson Spink netzte der Schwede zum zweiten Mal an diesem Abend und zum 4:1 ein. Nach dem fünften SERC-Treffer durch Colby Robak traf Olver noch den Pfosten des Berliner Gehäuses.

Am Sonntag, 14 Uhr, gastieren die Wild Wings in ihrem zweiten Gruppenspi­el beim EHC Red Bull München. Die Bayern hatten ihren Auftakt beim Magentaspo­rt-Cup am Donnerstag bei den Adler Mannheim dank NHL-Star Dominik Kahun, der drei Scorerpunk­te verbuchte (ein Tor/zwei Assists) 3:2 gewonnen.

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FOTO: SEBASTIAN KAHNERT/DPA Als hätte er es in dieser Szene schon gewusst: Darin Olver schoss für die Wild Wings gegen seinen Ex-Club Eisbären Berlin zwei Tore.

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