Dresdner Gespenster
Tatort: Parasomnia (So., ARD, 20.15 Uhr)
- Die Dresdner Ermittler bleiben immer sachlich, aber: Hier spukt’s! Die verrottete Villa, in die ein Grafiker mit sei- ner Teenager-Tochter Talia zieht, ist ein Gruselhaus. Knarrende Türen, nächtliche Geräusche, dunkler Garten, Gesichter im Fensterglas – Autor Erol Yesilkaya und Regisseur Sebastian Marka sind offenbar Hitchcock-Fans. Sie konstruierten einen Psychothriller nach klassischen Vorbildern.
Das Mädchen Talia, traumatisiert vom Unfalltod der Mutter, findet im Haus die Leiche eines erstochenen Handwerkers, verdrängt aber die Erinnerung daran und kann keine Zeugenaussage machen. Spontan fasst sie Vertrauen zu Kommissarin Winkler (Cornelia Gröschel), die der verstorbenen Mutter ähnelt. Talia erzählt der Beamtin, dass die Schatten zu ihr reden und sie von einer Frau verfolgt wird, die schon „sehr, sehr lange tot ist“. Obgleich beteuert wird, dass das Kind nur unter Parasomnie, einer Art Schlafstörung, leidet, muss auch der Zuschauer allerlei Gespenstern ins garstige Angesicht sehen. Man fürchtet sich gehörig mit Talia (Hannah Schiller), deren Taschenlampe die Flure und Kammern des Hauses nur unzureichend beleuchtet, während Papa schaurige Comics zeichnet. Selbst die nüchterne Polizistin Gornak (Karin Hanczewski) wird nervös, als sich herausstellt, dass hier tatsächlich ein Serienmord vertuscht wurde. Schön altmodisch spannend!