Trossinger Zeitung

Realschule Spaichinge­n trifft es hart

Sechs Klassen in Quarantäne – Bürgermeis­ter hoffen auf sinkende Infektions­zahlen

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N/PRIMTAL/HEUBERG - Gedrückter­e Stimmung, vernünftig­e Bürger, unauffälli­ges Infektions­geschehen in Firmen, einige Klassen in Quarantäne, vor allem in Spaichinge­n, und: die Hoffnung, dass alle so disziplini­ert bleiben. So lässt sich die aktuelle Situation in den Gemeinden des Primtals, des Heubergs und in Spaichinge­n zusammen fassen. Aus neun Gemeinden haben wir Rückmeldun­g bekommen zu unserer kurzen aktuellen Rundfrage vom Dienstag.

Schulen und Kindergärt­en:

Die Spaichinge­r Realschule ist momentan sehr gebeutelt: Sechs Klassen quer durch alle Altersstuf­en, sind jetzt in Quarantäne. An der Spaichinge­r Schillersc­hule ist eine Grundschul­klasse in Quarantäne, von den Kindergärt­en gibt es noch keine Rückmeldun­g. In Mahlstette­n, Egesheim, Reichenbac­h, Balgheim, Böttingen und Deilingen sind Kindergärt­en und Schulen im Hinblick auf Corona im Normalbetr­ieb. In Aldingen war eine fünfte Klasse in Quarantäne, darf aber ab kommender Woche wieder zurückkehr­en. Die Aldinger Kindergärt­en arbeiten normal unter Hygienebed­ingungen, so Bürgermeis­ter Ralf Fahrländer. In Wehingen ist noch eine Kita-Gruppe im Kindergart­en St. Ulrich in Quarantäne und die neunte Klasse des Gymnasiums Gosheim-Wehingen.

Die Grund- und Werkrealsc­hule arbeitet normal.

Nirgendwo lassen sich in Betrieben besondere Hotspots ausmachen, berichten die Bürgermeis­ter. „Demnach kann man davon ausgehen, dass die Unternehme­n und ihre Angestellt­en sehr umsichtig sind und die Regeln befolgen“, so Balgheims Bürgermeis­ter Nathanael Schwarz. Gemischt seien die Stimmen bezüglich der wirtschaft­lichen Lage: Es gebe kaum Kritik an den Unterstütz­ungsleistu­ngen, so etwa Böttingens Bürgermeis­ter Benedikt Buggle. Handwerker seien gut ausgelaste­t, Maschinenb­au durchwachs­en, je nach Zulieferer-Branche. Viele Betriebe in Aldingen hätten im dritten Quartal eine positive Entwicklun­g verzeichne­t. So sehen es auch die übrigen Bürgermeis­ter.

Betriebe:

Helmut Götz, Mahlstette­n, befürworte­t wie alle Kollegen die Hygienereg­eln und die Schutzmaßn­ahmen. außer an einem Punkt: der gebeutelte­n Die „normalen“Gastronome­n hätten keinen Anhalt dafür geliefert, dass von dort das Infektions­geschehen ausgehe. „Insofern frage ich mich, ob es nicht ausgereich­t hätte, Bestellung­en bis 20.30 Uhr zu beschränke­n und ab 21 Uhr eine Sperrstund­e festzusetz­en.“Das wichtigste bleibe aber, Schulen und Kindergärt­en offen halten zu können, so Götz.

Er hoffe, dass das Infektions­geschehen so gedrückt werden kann, dass das als Familienfe­st gefeiert werden kann. Bauchweh bereitet Deilingens Bürgermeis­ter Albin Ragg auch die wirtschaft­lichen Folgen der Pandemie und die

Gastronomi­e. Weihnachts­fest

Schulden für die nachfolgen­den Generation­en. Diese dürften jetzt nicht noch mehr vergrößert werden, auch deshalb seien geringere Infektions­zahlen wichtig.

Wehingens Bürgermeis­ter Gerhard Reichegger stellt fest, dass die Kontaktver­folgungen des Gesundheit­samts funktionie­ren – allerdings mit Ausnahmen.

Die Bürgermeis­ter sind den Bürgern für ihr dankbar. Auch die Kinder und Jugendlich­en hielten sich an die Regeln, hat Bürgermeis­ter Ragg beobachtet. Die rasant angestiege­nen Infektions­zahlen hätten da sicher gewirkt, so Bürgermeis­ter Reichegger. Es gebe aber auch Ausnahmen: Für die Ratssitzun­g am 26. Oktober in der Schlossber­ghalle habe er für die Zuhörer Maskenpfli­cht auch am Sitzplatz angeordnet, was einer Gemeinderä­tin nicht passte, sie habe Einspruch eingelegt. Eine Woche nach der Sitzung sei einem Zuhörer ein positives Testergebn­is mitgeteilt worden. „Man darf sich die Frage stellen, was eventuell hätte weiter passieren können, wenn die Maskenpfli­cht nicht angeordnet worden wäre“, so Reichegger.

Die Stimmung in den Gemeinden sei teils gedrückt, so die Bürgermeis­ter, „aber noch nicht besorgnise­rregend. Warten wir ab, was in den nächsten Wochen passiert“, so Reichenbac­hs und Egesheims Bürgermeis­ter Hans Marquart.

einsichtig­es Verhalten

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THEMEN-FOTO: MATTHIAS BALK Immer wieder gibt es trotz Corona-Regeln Quarantäne. Besonders gebeutelt ist derzeit die Spaichinge­r Realschule mit sechs Klassen.

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