Realschule Spaichingen trifft es hart
Sechs Klassen in Quarantäne – Bürgermeister hoffen auf sinkende Infektionszahlen
SPAICHINGEN/PRIMTAL/HEUBERG - Gedrücktere Stimmung, vernünftige Bürger, unauffälliges Infektionsgeschehen in Firmen, einige Klassen in Quarantäne, vor allem in Spaichingen, und: die Hoffnung, dass alle so diszipliniert bleiben. So lässt sich die aktuelle Situation in den Gemeinden des Primtals, des Heubergs und in Spaichingen zusammen fassen. Aus neun Gemeinden haben wir Rückmeldung bekommen zu unserer kurzen aktuellen Rundfrage vom Dienstag.
Schulen und Kindergärten:
Die Spaichinger Realschule ist momentan sehr gebeutelt: Sechs Klassen quer durch alle Altersstufen, sind jetzt in Quarantäne. An der Spaichinger Schillerschule ist eine Grundschulklasse in Quarantäne, von den Kindergärten gibt es noch keine Rückmeldung. In Mahlstetten, Egesheim, Reichenbach, Balgheim, Böttingen und Deilingen sind Kindergärten und Schulen im Hinblick auf Corona im Normalbetrieb. In Aldingen war eine fünfte Klasse in Quarantäne, darf aber ab kommender Woche wieder zurückkehren. Die Aldinger Kindergärten arbeiten normal unter Hygienebedingungen, so Bürgermeister Ralf Fahrländer. In Wehingen ist noch eine Kita-Gruppe im Kindergarten St. Ulrich in Quarantäne und die neunte Klasse des Gymnasiums Gosheim-Wehingen.
Die Grund- und Werkrealschule arbeitet normal.
Nirgendwo lassen sich in Betrieben besondere Hotspots ausmachen, berichten die Bürgermeister. „Demnach kann man davon ausgehen, dass die Unternehmen und ihre Angestellten sehr umsichtig sind und die Regeln befolgen“, so Balgheims Bürgermeister Nathanael Schwarz. Gemischt seien die Stimmen bezüglich der wirtschaftlichen Lage: Es gebe kaum Kritik an den Unterstützungsleistungen, so etwa Böttingens Bürgermeister Benedikt Buggle. Handwerker seien gut ausgelastet, Maschinenbau durchwachsen, je nach Zulieferer-Branche. Viele Betriebe in Aldingen hätten im dritten Quartal eine positive Entwicklung verzeichnet. So sehen es auch die übrigen Bürgermeister.
Betriebe:
Helmut Götz, Mahlstetten, befürwortet wie alle Kollegen die Hygieneregeln und die Schutzmaßnahmen. außer an einem Punkt: der gebeutelten Die „normalen“Gastronomen hätten keinen Anhalt dafür geliefert, dass von dort das Infektionsgeschehen ausgehe. „Insofern frage ich mich, ob es nicht ausgereicht hätte, Bestellungen bis 20.30 Uhr zu beschränken und ab 21 Uhr eine Sperrstunde festzusetzen.“Das wichtigste bleibe aber, Schulen und Kindergärten offen halten zu können, so Götz.
Er hoffe, dass das Infektionsgeschehen so gedrückt werden kann, dass das als Familienfest gefeiert werden kann. Bauchweh bereitet Deilingens Bürgermeister Albin Ragg auch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und die
Gastronomie. Weihnachtsfest
Schulden für die nachfolgenden Generationen. Diese dürften jetzt nicht noch mehr vergrößert werden, auch deshalb seien geringere Infektionszahlen wichtig.
Wehingens Bürgermeister Gerhard Reichegger stellt fest, dass die Kontaktverfolgungen des Gesundheitsamts funktionieren – allerdings mit Ausnahmen.
Die Bürgermeister sind den Bürgern für ihr dankbar. Auch die Kinder und Jugendlichen hielten sich an die Regeln, hat Bürgermeister Ragg beobachtet. Die rasant angestiegenen Infektionszahlen hätten da sicher gewirkt, so Bürgermeister Reichegger. Es gebe aber auch Ausnahmen: Für die Ratssitzung am 26. Oktober in der Schlossberghalle habe er für die Zuhörer Maskenpflicht auch am Sitzplatz angeordnet, was einer Gemeinderätin nicht passte, sie habe Einspruch eingelegt. Eine Woche nach der Sitzung sei einem Zuhörer ein positives Testergebnis mitgeteilt worden. „Man darf sich die Frage stellen, was eventuell hätte weiter passieren können, wenn die Maskenpflicht nicht angeordnet worden wäre“, so Reichegger.
Die Stimmung in den Gemeinden sei teils gedrückt, so die Bürgermeister, „aber noch nicht besorgniserregend. Warten wir ab, was in den nächsten Wochen passiert“, so Reichenbachs und Egesheims Bürgermeister Hans Marquart.
einsichtiges Verhalten