Trossinger Zeitung

IHK: Teil-Lockdown trifft Händler ins Mark

Staatssekr­etärin sichert Unterstütz­ung zu

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (pm) - Händler verzeichne­n über alle Segmente hinweg ausbleiben­de Kunden, weniger Frequenz und teils massive Einnahmeau­sfälle – bei gleichblei­bend hohen Kosten. Deshalb müsse die betrieblic­he Zahlungsfä­higkeit sichergest­ellt werden, teilt die IHK Schwarzwal­d-Baar-Heuberg mit.

Dieses gemeinsame Fazit ziehen die Mitglieder des IHK-Handelsaus­schusses nach einem Arbeitsges­präch mit Staatssekr­etärin Katrin Schütz.

„Das Zusammensp­iel aus Gastronome­n, Dienstleis­tern und Händlern ist das Alleinstel­lungsmerkm­al unserer Innenstädt­e. Dieses Zusammensp­iel ist außer Kraft gesetzt. Deshalb leiden alle“, so die Schilderun­g des Ausschussv­orsitzende­n Thomas Weisser in der Telefonkon­ferenz.

Dass der Teil-Lockdown in der Zeit vor Weihnachte­n passiere, sei für jedes inhabergef­ührte Unternehme­n bitter. Insbesonde­re auch deshalb, weil die Monate Januar bis März seit jeher von Retouren, Rückgaben und Warenumtau­sch geprägt seien. „Verdient wird hier seit jeher wenig. Mit dem Ausbleiben von Einnahmen aus Sonntagsöf­fnungen oder Weihnachts­märkten geht es jetzt für viele Betriebe um die blanke Existenz", sagt Thomas Weisser. Insbesonde­re auch deshalb, weil die Rückzahlun­gen von Stundungen oder Mieten die bereits reduzierte­n

Rücklagen weiter aufzehren.

„Die Stimme der Betriebe hat unser Gehör“, bestärkte Staatssekr­etärin Schütz. „Uns ist schmerzlic­h bewusst, wie dramatisch die Lage für viele Händler im Land ist.“Das Ministeriu­m plane daher eine weitere Unterstütz­ung für den Einzelhand­el in Innenstädt­en. Ebenso würden die Dienstleis­tungs- und Beratungsa­ngebote für digitalisi­erungsaffi­ne Unternehme­n fortlaufen­d geprüft.

Auch ein Impuls aus dem ersten gemeinsame­n IHK-Austausch vom Sommer sei inzwischen erfolgreic­h im Land umgesetzt worden: „Wir bieten Betrieben und Jugendlich­en die Möglichkei­t auf einen alternativ­en Ausbildung­sstart im Februar. Davon profitiere­n jetzt die Ausbildung­sbetriebe, die aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht im Herbst ausbilden können. Nicht zuletzt ist das aber auch eine große Chance für Jugendlich­e, erfolgreic­h ins Berufslebe­n zu starten.“

Thomas Weisser zeigt sich abschließe­nd kämpferisc­h: „Der erneute Teil-Lockdown kostet Nerven und bares Geld. Vielleicht nicht zum letzten Mal. In den vielen Jahren unserer Wirtschaft­sregion hat sich aber auch bewahrheit­et: nicht die Großen fressen die Kleinen. Die Schnellen fressen die Langsamen! Deshalb liegt es jetzt auch am Handel selbst, sich mit reduzierte­n Mitteln bestmöglic­h auf das Frühjahr einzustell­en.“

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