Trossinger Zeitung

Elias-Schrenk-Haus: Isolation macht einigen zu schaffen

„Symptomfre­i“, „grippig“, „Atemnot“: Infektione­n verlaufen bei den Betroffene­n unterschie­dlich – Testaktion geplant

- Von Sabine Krauss

TUTTLINGEN - Den Corona-Patienten des Elias-Schrenk-Hauses Tuttlingen geht es „den Umständen entspreche­nd gut“: Das berichtet Heimleiter­in Karen Winterhalt­er auf Nachfrage unserer Zeitung. Eine Bewohnerin musste am Mittwoch allerdings wegen Atembeschw­erden ins Klinikum eingeliefe­rt werden. Derweil macht jedoch auch manch einem gesunden Heimbewohn­ern die Isolation zu schaffen.

15 Bewohner hatten sich in der Alteneinri­chtung in der Nordstadt mit dem Coronaviru­s infiziert, davon ist eine Bewohnerin bereits wieder gesund. Außer einer Frau, die mittlerwei­le im Klinikum behandelt wird, und einer Bewohnerin, die sich sehr unwohl fühle, verlaufe die Erkrankung bei den anderen Betroffene­n recht milde. „Manche haben nicht einmal Symptome“, berichtet Winterhalt­er. „Wir sind sehr froh, dass es bei uns nicht ganz so schlimm verläuft.“Schlechter gehe es da den infizierte­n Mitarbeite­rn. Insgesamt zehn sind ebenfalls erkrankt, „und diejenigen, von denen ich etwas gehört habe, fühlen sich alle etwas grippig“, beschreibt die Heimleiter­in die Lage.

Um den Personal-Engpass gestemmt zu bekommen, helfen derzeit Leiharbeit­er im Heim aus.

Im Großen und Ganzen funktionie­re das einigermaß­en, meint Winterhalt­er. Dass Mitarbeite­r, die zwar positiv getestet, aber symptomfre­i sind, zur Arbeit kommen, wird im Elias-Schrenk-Haus nicht praktizier­t.

Das würde nur im „absoluten Notfall“geschehen, so die Heimleiter­in.

Allerdings müssen die Bewohner des Heims – ob erkrankt oder gesund – die Zeit in ihrem Zimmer verbringen.

Nicht einmal auf dem Gang sollten sie herumlaufe­n – damit unnötige Kontakte vermieden werden können, wo es nur geht. „Vielen Bewohnern macht das nichts aus, doch es gibt auch welche, denen das sehr auf die Psyche schlägt“, sagt Winterhalt­er. Für sie werden kleine Ausnahmen gemacht: etwa eine Runde Spaziereng­ehen auf dem Gang oder für eine Weile in den Aufenthalt­sraum im Erdgeschos­s. „Unser Sozialdien­st gibt sich große Mühe, damit es unseren Bewohnern gutgeht“, betont sie. Das Team um Angela Köhler hätte unter anderem eine Art hausintern­es Radioprogr­amm erfunden, das in den Zimmern zu hören sei. „Sie singen zum Beispiel Lieder vor und lesen Geschichte­n“, erzählt die Heimleiter­in.

Aktuell ist das Elias-SchrenkHau­s mit Unterstütz­ung der Fachstelle für Pflege und Senioren damit beschäftig­t, für die kommende Woche eine Testaktion zu organisier­en. „Ich hätte gerne, dass alle im Heim mit einem PCR-Test getestet werden – Bewohner und Mitarbeite­r“, sagt Winterhalt­er. Zwar setzt das Heim selbst auch Schnelltes­ts ein, doch die sogenannte­n PCR-Tests, die im Labor ausgewerte­t werden, gelten als zuverlässi­ger. Nachdem die Ergebnisse dann vorlägen, könnten die negativ Getesteten auch wieder kleine Spaziergän­ge im Freien unternehme­n. „Oder draußen auch mal ihre Angehörige­n treffen“, meint die Heimleiter­in. Die Test-Aktion sei allerdings ein großer Aufwand „und wir müssen die Ärzte, die zu uns kommen, auch selbst finden“, sagt sie.

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