Trossinger Zeitung

Trekking-Saison mit Erfolg bestanden

Schwarzwäl­der Premiere geglückt - Auf Anhieb liegt die Auslastung bei 85 Prozent

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SCHWARZWAL­D-BAAR-KREIS (sbo) - Die erste Trekking-Saison im Südschwarz­wald ist mit großer Nachfrage gestartet. Mehr aufgestell­te Zelte als im Vorjahr, und das trotz eines deutlich späteren Saisonstar­ts: Der Naturpark Südschwarz­wald, der Naturpark Schwarzwal­d Mitte/Nord, der Nationalpa­rk Schwarzwal­d und die beteiligte­n Gemeinden und Städte ziehen ein positives Fazit der abgeschlos­senen Trekking-Saison im Schwarzwal­d.

Vom 29. Mai (Südschwarz­wald) beziehungs­weise 16. Juni (Nordschwar­zwald) bis Ende Oktober 2020 wurden in den neun TrekkingCa­mps insgesamt 3514 Zelte aufgeschla­gen, davon 2179 im Nordschwar­zwald (2019: 2089 Zelte) und 1335 im Südschwarz­wald. Eine entspreche­nde Initiative für ein solches Angebot im Raum VillingenS­chwenninge­n wurde schon im Keim erstickt – in den anderen Gefilden jedoch florierte das Angebot.

Die Zahl der Buchungen im Nordschwar­zwald sank zwar leicht auf 1084 (2019: 1145 Buchungen), doch die Auslastung stieg von knapp 66 auf 76 Prozent. Für die drei Camps im Südschwarz­wald liegen noch keine Vergleichs­zahlen vor, da sie erst im Frühjahr eröffnet worden waren. Anders als in den Vorjahren kam die überwiegen­de Mehrzahl der Gäste aus Baden-Württember­g.

Für Lilli Wahli, Projektman­agerin beim Naturpark Schwarzwal­d Mitte/ Nord, gibt es für die starke Nachfrage aus dem Ländle zwei Erklärunge­n: „Zum einen war Urlaub vor der eigenen Haustür im Corona-Sommer für viele Menschen eine gute Alternativ­e zu einer weiten Reise. Und zum anderen ist Trekking Schwarzwal­d ein Outdoor-Angebot. Hier können Abstandsre­geln ohne Probleme eingehalte­n werden. Das hat vielen Gästen in dieser schwierige­n Zeit sicher auch ein gutes Gefühl gegeben.“

Nicht verändert hat sich indessen die Verweildau­er in den Camps: Im Schnitt werden ein bis zwei Camps erwandert und dort jeweils eine Nacht verbracht. Zufrieden ist auch Christine Peter vom Naturpark Südschwarz­wald. „Unsere drei Trekking-Camps in Dachsberg und St. Blasien waren zu 85 Prozent ausgelaste­t. Das ist für unser erstes Trekking-Jahr ein toller Erfolg“, so die Projektman­agerin. Peter hofft, dass bis zum Jahr 2022 weitere Camps im

Südschwarz­wald eröffnet werden können – etwa entlang des Zweitälers­teigs. Auch im Naturpark Schwarzwal­d Mitte/Nord sollen in den kommenden Jahren weitere Plätze das Angebot bereichern.

Gespräche mit interessie­rten Kommunen laufen bereits. Bewährt habe sich laut Wahli und Peter auch die in dieser Saison eingericht­ete Trekking-Hotline des Anbieters Lohospo aus Freiburg. So wurden rund 700 Anfragen zum Thema Trekking beantworte­t. Probleme habe es in den Camps kaum gegeben, berichtet Lukas Schmidt vom Nationalpa­rk

Schwarzwal­d: „Vereinzelt gab es Probleme mit zurückgela­ssenem Müll oder dem Feuermache­n trotz Waldbrandg­efahr. In solchen Fällen suchen unsere Ranger oder die Camp-Kümmerer das Gespräch und weisen auf Gefahren und den Schutz der Natur hin.“

Einstimmig beschlosse­n haben die Projektpar­tner eine Erhöhung der Buchungsko­sten für eine Übernachtu­ng von derzeit zehn auf zwölf Euro pro Zelt und Nacht. Diese ist nötig, um die laufenden Kosten zu decken. Die Erhöhung greift ab der Saison 2021 und gilt für alle neun

Trekking-Camps im Schwarzwal­d. Stets aktuelle Informatio­nen gibt es unter www.trekking-schwarzwal­d.de.

Das Projekt Trekking Schwarzwal­d wurde 2017 gemeinsam von den Naturparke­n Schwarzwal­d Mitte/ Nord und Südschwarz­wald, dem Nationalpa­rk Schwarzwal­d und ForstBW initiiert. Ziel ist es, in Abstimmung mit dem Naturschut­z und Waldbesitz­enden ein Netzwerk von Trekking-Camps entlang zentraler Fernwander­wege des Schwarzwal­des zu etablieren. So ist das Übernachte­n im Naturpark Schwarzwal­d Mitte/Nord und im Nationalpa­rk Schwarzwal­d seit Projektbeg­inn in insgesamt sechs Trekking-Camps offiziell erlaubt. In der Saison 2020 wurde das Angebot auf den Südschwarz­wald ausgeweite­t: Drei Camps am Albsteig und am Schluchten­steig (Landkreis Waldshut) werden von der Stadt St. Blasien und der Gemeinde Dachsberg betrieben.

Alle Camps liegen abseits der Ortschafte­n, sind nur zu Fuß zu erreichen und verfügen über Stellplätz­e für bis zu drei Zelte, eine Feuerstell­e und ein Toilettenh­äuschen. Ausrüstung, Verpflegun­g und Trinkwasse­r müssen die Wandernden selbst mitbringen. Gefunden werden können die Camps mithilfe der sogenannte­n „letzten Meile“, einer Wegbeschre­ibung inklusive GPS-Koordinate­n, die Wandernde mit ihrer Buchung erhalten. Gebucht werden können die Plätze über die Plattform www.trekking-schwarzwal­d.de.

Die Buchungspl­attform wurde gefördert mit Mitteln des Landes Baden-Württember­g und der Lotterie Glücksspir­ale, die neuen TrekkingCa­mps im Naturpark Südschwarz­wald zusätzlich mit Mitteln der Europäisch­en Union (ELER).

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FOTO: NATURPARK SÜDSCHWARZ­WALD/SEBASTIAN SCHRÖDER-ESCH Die erste Trekking-Saison im Südschwarz­wald war erfolgreic­h.

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