Sonderregeln für Weihnachten kommen
Kretschmann und Söder vor Corona-Gipfel für Nachbesserungen – Winterferien starten früher
BERLIN/STUTTGART/MÜNCHEN (dpa/AFP) - Die Bürger in Deutschland müssen sich in der Corona-Krise auf strengere Kontaktbeschränkungen einstellen, dafür sollen sie Weihnachten im engeren Familienund Freundeskreis feiern dürfen. Die Ministerpräsidenten der Länder verständigten sich vor den Corona-Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Mittwoch auf eine Verlängerung des Lockdowns und Sonderregeln für Weihnachten und Silvester. BadenWürttemberg und Bayern fordern allerdings einige Nachbesserungen.
Auch Merkel kündigte an, eigene Vorschläge zu präsentieren. BadenWürttembergs Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) hält unter anderem den Zeitraum der vorgeschlagenen Lockerungen vom 23. Dezember bis zum 1. Januar für zu lang. Sein bayerischer Amtskollege Markus Söder erklärte in München, die Länder-Vorschläge müssten an einigen Stellen nachgeschärft und ergänzt werden. So will der CSU-Chef noch einmal diskutieren, ob die für Weihnachten angestrebte Lockerung der Kontaktbeschränkungen tatsächlich auch über Silvester gelten soll oder ob der Zeitraum nicht noch verkürzt wird. Anders als Weihnachten werde der Jahreswechsel weniger in der Familie, sondern eher mit Freunden gefeiert. Die Ansteckungsgefahr sei höher.
Die Beschlussvorlage der Ministerpräsidenten der Länder vom Montagabend sieht bislang vor, dass im Zeitraum vom 23. Dezember bis 1. Januar Treffen eines Haushaltes mit haushaltsfremden Menschen bis maximal zehn Personen ermöglicht werden sollen. Kinder bis 14 Jahren sollen hiervon allerdings ausgenommen sein.
Bereits beschlossen hatten BadenWürttemberg und Bayern am Dienstag, den Beginn der Weihnachtsferien vorzuziehen. Letzter Schultag soll Freitag, der 18. Dezember, sein. Doch womöglich werden die Ferien sogar bereits am 16. Dezember starten. Dies fordert Bundeskanzlerin Merkel. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) teilte dies den Länderchefs am Dienstagabend bei Vorabgesprächen mit. Zudem will die Kanzlerin offenbar Nachschärfungen bei den Kontaktbeschränkungen in mehreren Bereichen, unter anderem im Einzelhandel, durchsetzen.